Ukraine
12.000 junge Ukrainer wollten Militär-Dienst spritzen
12.000 Männer versuchten, dem Wehrdienst zu entgehen und wurden an der Grenze gefasst – Selenski will unterdessen die Luftabwehr weiter ausbauen.
Seit dem Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine hat sich das Leben für einen Großteil der Einwohner der beiden ost-europäischen Länder drastisch verändert. Einige flüchteten in sichere Länder, andere wurden vom Militär eingezogen und kämpfen nun für ihr Land. Doch nicht alle jungen Männer sind bereit, ihr Leben im Kampf zu riskieren.
Mehrere Tausend junge Ukrainer haben bereits versucht, sich dem Wehrdienst zu entziehen. Am Freitag teilten die ukrainischen Grenztruppen mit, dass knapp 12.000 Männer beim Versuch gefasst wurden, die Grenze in Richtung Westen zu passieren. 15 Männer kamen bei der Grenzüberquerung ums Leben. Zwei davon erfroren demnach in den Karpaten, als sie sich auf den Weg nach Rumänien machten.
Ähnliches ereignete sich auch in Russland, wo unmittelbar nach der Mobilmachung durch Präsident Putin Tausende junge Männer ins Ausland flohen. So entstanden in einigen ehemaligen Sowjetrepubliken kleinere russische Kolonien.
Selenski kündet Ausbau der Luftabwehr an
Unterdessen kündigte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski an, die Luftabwehr ausbauen zu wollen. Damit reagiert er auf die Häufung russischer Raketenangriffe auf ukrainische Städte. In seiner täglichen Videoansprache am Freitagabend versprach er: "Im neuen Jahr wird die ukrainische Luftverteidigung noch stärker, noch effektiver". Dadurch könne die Luftabwehr der Ukraine die stärkste in ganz Europa werden. "Dies wird eine Sicherheitsgarantie nicht nur für unser Land, sondern für den gesamten Kontinent sein."
Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Luftabwehr der ukrainischen Streitkräfte relative hohe Abschusszahlen zu verzeichnen. Russland führte einige Großangriffe mit Marschflugkörpern, Raketen und sogenannten Kamikaze-Drohnen durch. Angesichts des schieren Ausmaßes konnten jedoch nicht alle Raketen abgewehrt werden. Selenskis Optimismus speist sich vermutlich auch durch den anstehenden Einsatz der angekündigten US-amerikanischen Patriot-Batterie.