Niederösterreich

110 zusätzliche Studienplätze für Fachhochschulen in NÖ

Bundesweit gibt es insgesamt 350 zusätzliche Plätze an fünf Standorten. Der Schwerpunkt liegt bei MINT-Fächern.

Erich Wessely
Die FH St. Pölten
Die FH St. Pölten
Peter Rauchecker

Die Fachhochschulen (FH) werden ab Herbst mit zusätzlichen 350 Studienplätzen für Einsteiger bedacht. In den Genuss des Ausbaus kommen fünf Standorte in Wien, Niederösterreich und Tirol. Das hat Bildungs- und Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Mittwoch verkündet. Begründet wurde die gezielte Auswahl mit dem MINT-Schwerpunkt der Aktion - und den knappen Kapazitäten in den ausgewählten Hochschulen.

Mathematik, Informatik, Technik, Naturwissenschaften

Insgesamt wird der Bund bis 2027 zusätzliche 2.625 von ihm finanzierte Plätze zur Verfügung stellen. Mit dem Schritt will man vor allem auf die hohe Nachfrage an Angeboten im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) bzw. in den Themengebieten Digitalisierung und Nachhaltigkeit reagieren. Zum Zug kamen nun FHs, die hier eine wichtige Rolle spielen.

Löwenanteil entfällt auf Bereich Informatik

Die Plätze werden an der FH Technikum Wien, der FH Campus Wien, der IMC Fachhochschule Krems, der FH St. Pölten und am MCI Innsbruck eingerichtet. Konkret sind es 286 in FH-Bachelor- und 64 in FH-Masterstudiengängen. Der Löwenanteil entfällt auf den Bereich Informatik.

Nachfrage nicht überall so groß

Beworben haben sich von den 21 österreichischen Fachhochschulen insgesamt 14. Dass nur fünf davon einen Zuschlag erhielten, begründete Polaschek unter anderem damit, dass es an den betreffenden Standorten generell eine sehr hohe Nachfrage nach Studienplätzen gibt. Dies sei nicht überall so, gab er zu bedenken. 14 Prozent der FH-Plätze könnten bundesweit nicht mit Studierenden befüllt werden.

"Zeigt, wie innovativ unsere Fachhochschulen agieren"

Von den zusätzlichen 350 Studienplätzen stehen 110 NÖ zu: „Dass fast ein Drittel der neuen Studienplätze an unsere niederösterreichischen Fachhochschulen gehen zeigt, wie innovativ und zukunftsorientiert unsere Fachhochschulen agieren. Das macht das Studieren in Niederösterreich so ungemein attraktiv“, freuen sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der für die Wissenschaft zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (beide ÖVP).

Plätze in NÖ

Im Konkreten erhält die IMC FH Krems jeweils 20 zusätzliche Studienplätze für den Bachelor- und Masterstudiengang „Medical and Pharmaceutical Biotechnology“ sowie 30 Studienplätze für den Bachelorstudiengang Informatics. Die FH St. Pölten erhält 40 Plätze für den Bachelorstudiengang „Creative Computing“.

NÖ soll "Spitzenregion in Europa" werden

Mikl-Leitner unterstreicht: „Wir wollen Niederösterreich zu einer Spitzenregion in Europa machen. Das gelingt uns nur, wenn wir besten Köpfe für unseren Standort begeistern können, bestmögliche Studienbedingungen an unseren Fachhochschulen in Niederösterreich sind dafür die Basis. Ich freue mich, dass es gelungen ist, das Studienplatzangebot in Niederösterreich in diesen besonders zukunftsträchtigen Studienzweigen aufzustocken. Danke an Bundesminister Martin Polaschek. Bei den Zulassungsbestimmungen für Studierende der Humanmedizin werden wir weiter nicht locker lassen und fordern ein Ende der deutschen Numerus-Clausus-Flüchtlinge. Mit gutem Willen wird uns auch hier ein gemeinsamer Erfolg im Sinne der heimischen Studierenden gelingen.“

Pernkopf betont, dass die Fokussierung dieser Ausschreibung richtig gewählt war: „Ich möchte, dass Niederösterreich ein Magnet für Forscherinnen und Forscher ist und klare Schwerpunkte in der Forschungsförderung setzen, z.B. in den Bereichen Gesundheit, Umwelt und Digitalisierung. Die Aufstockung der FH-Studienplätze in genau diesen Bereichen stärkt diese Schwerpunkte massiv und baut den Wissenschaftsstandort Niederösterreich weiter aus. Zudem werden gerade in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik Fachkräfte dringend gesucht, das heißt die neuen Studienplätze kommen in Folge auch der Wirtschaft in Niederösterreich zu Gute.“ Und der Landesvize abschließend: „Für die großen Fragen, die uns heute beschäftigen, wie Energiewende, Gesundheit und schwere Erkrankungen oder den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, braucht es die Wissenschaft und Forschung. Die neuen Studienplätze unterstützen unser Land auf diesem Weg in die Zukunft.“

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