Politik
100 Euro pro Tablette für Corona-"Game Changer"
Ministerin Schramböck forderte zuletzt den Ankauf von Corona-Medikamenten. Experten sehen in den Tabletten "Game Changer" im Kampf gegen das Virus.
Soll Österreich auf Medikamente gegen Corona setzen? Zuletzt hatte ja Wirtschaftsministerin Schramböck vom Gesundheitsminister den Ankauf gefordert. "Heute" fragte bei Experten der MedUni Wien nach:
"Sehr erfolgversprechend"
Die Regierung solle die beiden Medikamente Molnupiravir (Merck) und Paxlovid (Pfizer) ankaufen, "bevor sie vergriffen sind", sagt Markus Zeitlinger, Leiter der Klinischen Pharmakologie. Beide Mittel seien "sehr erfolgversprechend".
"Game Changer"
Vizerektor Oswald Wagner sieht die Tabletten gar als "Game Changer", rät ebenfalls zum Kauf, trotz noch fehlender Zulassung.
Silvester-Zulassung?
Die EU dürfte Molnupiravir bis zum Jahreswechsel zulassen, erwartet Zeitlinger. Paxlovid soll noch effektiver sein, ist aber beim Zulassungsprozess weiter hinten.
Pro Pille rund 100 Euro
Gedacht sind beide Medikamente für Infizierte mit hohem Risiko (Diabetes, hoher Blutdruck, Übergewicht, hohes Alter, Anm.).
Zwei Tabletten pro Tag
Die Einnahme sollte möglichst früh nach Ansteckung erfolgen. Fünf Tage lang sind je zwei Pillen zu schlucken. Macht gesamt 1.000 Euro.
Antikörper-Cocktails
Die Regierung solle auch den Einsatz von Antikörpertherapien (zwei haben schon EMA-Zulassung) forcieren. Kosten: rund 2.500 Euro.
Spitäler entlasten
Diese Therapien seien "kein Ersatz für die Impfung", sondern für Erkrankte, die keine oder kaum Symptome zeigen. Sie würden die Wahrscheinlichkeit, im Spital zu landen, erheblich reduzieren.
"Geimpften-Lockdown allerletztes Mittel"
Zuvor müssten alle anderen Mittel ausgeschöpft werden, so Wagner, etwa 2G+ in Gastro und Nachtgastro sowie Homeoffice, wo möglich. Und: wenn Geimpften-Lockdowns, dann nur regional bei besonders hoher Inzidenz.
