Politik
Anschober: "Wir werden sicher viel reden müssen"
Ein Pendler als neuer Sozialminister: Rudolf Anschober ist einer der vier grünen Minister in der neuen Koalition. Der Oberösterreicher über Kurz, seine Pläne und "Österreichs grünsten Hund".
Bundesminister Rudolf Anschober in der Frage-Antwort Runde mit "Heute". Kurze Fragen –kurze Antworten.
•Frage zur Koalition
„"Wir werden sicher viel reden müssen."“
•Was drängt am meisten?
Wir brauchen 75.000 zusätzliche PflegerInnen bis 2030.
•Wie löst man das?
Umschulungen, der Pflegeberuf kommt auf die Mängelberufsliste und die Ausbildung wird erweitert.
•Heißt?
Es kommt ein neuer Schulversuch, eine Art Pflegelehre mit Matura an vier bis fünf Standorten, für 100 bis 150 SchülerInnen.
•Wann startet das?
Mittwoch bringen wir den Schulversuch in den Ministerrat ein. Start ist im September.
•Regierungsprogramm
Es ist keine Bibel für fünf Jahre, einiges bleibt in Diskussion.
•Arbeitsagenden weg (wanderten zu VP-Ministerin Aschbacher)
Bedaure das, aber wir sind keine 51 Prozent-Partei. Ein Regierungsprogramm ist immer ein Kompromiss.
•Migrationskapitel
Natürlich hätte ich mir etwas anders gewünscht.
•Sein Ministerium
Es ist ein Dialog-Ressort, eine andere Form des Klimaschutzes. Es geht um das soziale Klima des Umgangs miteinander.
•Pensionssplitting
Je früher desto besser, aber da müssen wir noch an der Präzisierung arbeiten.
•Notstandshilfe
Mein Ziel ist, dass sie nicht abgeschafft wird. Ich halte sie für eine wichtige Säule.
•Kinderarmut
55.000 Kinder wohnen in Haushalten, in denen das Notwendigste fehlt. Und das in einem der reichsten Länder der Welt.
•zu Amtsverständnis
„"Ich habe meine Haltung nicht an der Garderobe abgegeben."“
•"Nein zu UNO-Migrationspakt"
Das bedaure ich, aber es schmerzt mich anderes mehr.
•Pläne
Ich schaufle mir den Februar und März frei und starte einen Österreich-Dialog. Ich fahre in alle Bundesländer. Ich will von Betroffenen, von der Pflegerin, den NGO's direkt hören, wo der Schuh drückt.
•Ziel
Ich will eine neue Sozialpartnerschaft, erweitert um die Zivilgesellschaft.
•Kurz
Wir hatten bei der geplanten Abschiebung der Lehrlinge einen ambivalenten Start. Inzwischen haben wir uns ausgesprochen.
•Erster Gratulant
Oberösterreichs früherer Landeshauptmann Josef Pühringer hat mir per SMS gratuliert. Er sei ein bisschen stolz auf mich.
•Grüne
Die Regierungsbeteiligung ist für uns eine Riesenherausforderung, aber auch eine Riesenchance für Österreich.
•Warum tut man es dann?
„"Wir können viel für Österreich verbessern."“
•Ministeramt
Ich habe hin und her überlegt und die Entscheidung gut überlegt. Entscheidend war auch, dass wir bei den Grünen derzeit ein super Team haben.
•Neues Leben
Ich werde pendeln, Montag bis Freitag in Wien oder den Bundesländern sein, am Wochenende von daheim in Oberösterreich aus arbeiten.
•Hund Agur
Er ist zehn Jahre alt, ein Golden Retriever, Österreichs grünster Hund, weil er so gerne Bahn und in den Öffis fährt.