Politik

"Mystery-Shopping" bei Ärzten wird abgeschafft

Geht es nach Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ), soll das "Mystery-Shopping" bei Ärzten wieder verboten werden.

Heute Redaktion
Teilen
Beate Hartinger-Klein
Beate Hartinger-Klein
Bild: Denise Auer

Das sogenannte "Mystery-Shopping" in Arztpraxen, bei dem verdeckte Ermittler der Sozialversicherungen Kontrollen durchführten, soll wieder abgeschafft werden.

Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) kündigte das in der "Ärzte Krone" an: "Vertrauen darf nicht missbraucht werden. Es gibt andere Möglichkeiten zur Kontrolle, um schwarze Schafe zu finden", sagt sie. "Mystery-Shopping" war seit 2016 erlaubt.

Freude bei Strache und Ärzten

Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) ist begeistert. Er freute sich auf Facebook über den Schritt seiner Parteikollegin: "Gut so! Bravo, Frau Ministerin!" und fügte hinzu, dass man damit "eine Forderung der Ärzteschaft umsetzen" will.

Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart jubelt ebenfalls: "Seitens der Ärzteschaft kann man Frau Ministerin Hartinger-Klein nur gratulieren. Sie hat erkannt, dass das Mystery-Shopping eine unwürdige Gängelung darstellt, die in einer Vertragspartner-Beziehung einfach nichts verloren hat", sagt er.

Betrugsbekämpfung

Schon vor der Einführung des "Mystery-Shoppings" wurde heftig darüber gestritten. Die Ärztekammer bezeichnete es stets als "Spionage" und "Vertrauensbruch", die Befürworter argumentierten mit der Notwendigkeit, Betrug aufzudecken.

Patientenanwältin Sigrid Pilz warnte stets davor, "die Kirche im Dorf zu lassen", die Ärztekämmer würde "überzogen" reagieren. Die Maßnahme sei nicht dazu da, Misstrauen zu säen, sondern Missbrauch aufzudecken. Etwa, ob eine Ordination Rezepte ohne Arztkontakt ausstellt oder ungerechtfertigte Krankenstände verschreibt. (red)