Politik
"Ich hab die Norbert-Hofer-Sessel gezimmert"
Schnäppchenjäger staunen über eine Anzeige auf Willhaben: Dort gibt es "FPÖ-Sessel" mit Norbert Hofers Autogramm. "Heute" sprach mit dem Tischler.
Günter Heiling ist Tischler in Norbert Hofers burgenländischer Heimatgemeinde Pinkafeld. Man kennt sich. Pinkafeld ist schließlich überschaubar, zählt etwas mehr als 5.000 Einwohner. Als "Heute" den Tischler am Telefon erreicht, ist Heiling gerade im Auto zur nächsten Kundschaft unterwegs. "In Sachen FPÖ-Sessel?" "Nein", lacht Heiling. Er habe gerade andere Dinge zu tun. Aber: "Ja, Sessel sind unser Spitzenprodukt."
Die FPÖ-Sessel, die Heiling derzeit auch über die Online-Plattform willhaben.at verkauft, sind aus Vollholz, weiß lackiert, und mit blitzblauer Polsterung. Eingewebt ist ein FPÖ-Logo inklusive Österreich-Fahne. Getoppt werden die laut Anzeige "neuwertigen Sesseln" mit der "original Unterschrift" von Norbert Hofer. Wie kam der Tischler zur Produkt-Idee und wie zur Unterschrift?
Für den Wahlkampf
"Die Idee kam uns damals im Präsidentschaftswahlkampf", erzählt Heiling. Norbert Hofer ging 2016 für die FPÖ ins Rennen ums höchste Amt im Staat. "Ich habe damals etliche Sessel gezimmert", erinnert sich Heiling. "Einen haben wir dem Norbert dann geschenkt." Hofer sei schließlich auch "ein persönlicher Freund", da habe das Geschenk gut gepasst. Als der FPÖ-Mann das Rennen letztendlich gegen Alexander Van der Bellen verlor, gab es plötzlich jede Menge blau gepolsterter Sessel im Lager von Heiling. "Er selber hat ja nicht alle brauchen können", meint der Tischler.
Auf den guten Stücken sitzenbleiben wollte Heiling auch nicht. "Da sind wir dann auf die Idee gekommen, sie Stück für Stück zu verkaufen", erzählt er. "Zu Norbert hab ich launig gesagt: ,Damit die Sessel besser gehen, musst noch drauf unterschreiben.' Und das hat er dann gemacht." Jetzt ziert die Original-Unterschrift des Ex-Präsidentschaftskandidaten jeden verbliebenen Sessel.
Auf willhaben.at bietet Heiling das Stück FPÖ-Geschichte um 585 Euro an. Und, läuft das Geschäft? "Wir haben schon die meisten verkauft", sagt Heiling. "Es sind nur mehr wenige da. Einen werde ich mir selbst behalten als Erinnerung." Ein gutes Geschäft wie er es kenne, sei das aber nicht. Eher etwas für Liebhaber. "Normalerweise hab ich Aufträge nicht unter 300 Stück." (uha)