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"Brexit"-Verhandlungen gehen trotz Corona weiter
Obwohl der Brexit-Chefverhandler der EU, Michel Barnier, positiv auf das Coronavirus getestet wurde, gehen die Verhandlungen über die Post-Brexit-Zukunft weiter.
Der Brexit ist Geschichte. Dennoch wird aktuell über die künftigen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien verhandelt. Dies geschieht ungemindert, auch wenn EU-Chefverhandler Michel Barnier positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Das teilte die EU-Kommission am Donnerstag mit.
Der britische Premierminister Boris Johnson übermittelte Barnier fernmündlich Genesungswünsche. Aktuell befinde man sich in engem Austausch mit der EU und suche nach Wegen, unter welchen Umständen die Gespräche fortgeführt werden könnten, hieß es seitens der Briten.
Künftige Handelsbeziehungen müssen verhandelt werden
Ursprünglich hätte die zweite Gesprächsrunde zwischen London und Brüssel bereits starten sollen. Doch die Corona-Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung, auch schon vor Barniers Erkrankung. Aus London hieß es am Donnerstag, dass man nun Video- und Telefonkonferenzen als Alternative prüfe.
Noch bis Jahresende haben die beiden Parteien Zeit ein Abkommen über die künftigen Handelsbeziehungen zu schließen. Gelingt dies nicht, kommt es doch noch zu einem "Hard Brexit", also einen ohne gesonderte Abkommen für die Zukunft. Obwohl Großbritannien seit Ende Jänner nicht mehr Teil der EU ist, gilt bis Jahresende noch das europäische Regelwerk. Eine Verlängerung der Übergangsphase über das Jahr 2020 hinaus ist zwar möglich, es gilt aber auf Bestreben Londons hin als unwahrscheinlich.
Der erkrankte Barnier wandte sich am Donnerstag mit einer Videobotschaft an die Öffentlichkeit. Es gehe im gut, er befolge die Instruktionen. Man werde gemeinsam aus der aktuellen Situation herauskommen, versicherte er der Öffentlichkeit.