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Jeder 2. Frau droht künftig die Mindestpension

Heute Redaktion
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Das Pensionskonto zeigt, wie viel Geld man im Ruhestand haben wird. Neue Zahlen belegen, dass jede zweite Frau in die Mindestpension abrutschen könnte.

Alle Berufstätigen, die nach dem 1. Jänner 1955 geboren wurden, besitzen ein Pensionskonto. Das Grundprinzip ist einfach: Die künftige Pension entspricht den eingezahlten Beträgen. Wer mehr einzahlt, kassiert eine höhere Pension.

Nach einer längeren Übergangsphase ist das Pensionskonto seit Anfang 2017 voll wirksam. Am Dienstag abend wurden bei einer Diskussion im „Finanzjournalisten Forum" im Wiener Ringturm erstmals Daten präsentiert, die zeigen, mit welchen Durchschnittspensionen künftig gerechnet werden kann.

Die Basiszahlen:

1,78 Prozent des Einkommens werden auf dem Pensionskonto verbucht. Für ein Jahr Berufstätigkeit steigt die künftige Alterspension im Jahr 2018 zwischen 7,80 Euro (bei der Mindestbeitragsgrundlage von 438,05 Euro) und 91,31 Euro (bei einer Höchstbeitragsgrundlage von 5.130 Euro). Für ein Berufsjahr mit monatlich 1.000 Euro brutto steigt die Pension im Monat um 17,60 Euro. Bei anschließender Arbeitslosigkeit werden 12,46 Euro und bei Notstandshilfe 11,46 Euro gutgeschrieben.

Fehlende Versicherungszeiten

„Die Pensionen werden geringer, weil sich die Erwerbssituation der Menschen ändert", betonte Winfried Pinggera, der Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt PVA, bei der Diskussion. Besonders Frauen drohen böse Überraschungen: Sie bekommen wesentlich geringere Pensionen als Männer, jede Zweite könnte in der Mindestpension von derzeit 909,42 Euro landen. Grund dafür sind fehlende Versicherungszeiten, da viele Frauen in Teilzeit arbeiten. Kindererziehungszeiten werden allerdings gesondert angerechnet.

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Auch Manfred Rapf, Vorstand der Wiener Städtischen Versicherung, ging auf die „Reduktion der zu erwartenden Leitungen" ein. Das System müsse deshalb auf die wechselnden Gegebenheiten wie Geburtenrückgang und das zunehmende Alter der Menschen reagieren. Trotzdem habe Österreich eine der „besten Pensions-Situationen der Welt".

Die aktuellen Pensionen

In aktuellen Zahlen: Die erste Alterspension für Frauen (inklusive Selbständige) lag im Jahr 2016 im Schnitt bei 1.068 Euro brutto (14 mal im Jahr), Männer kamen hingegen auf 2.166 Euro. Macht ein Minus für Frauen von 49,3 Prozent. Dieser enorme Abstand bestand auch in den fünf Jahren zuvor. Nehmen die geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse und die Teilzeitarbeit zu, droht also Altersarmut.

Bei Angestellten und Arbeitern lag die erste Alterspension bei Frauen im Schnitt bei 1.087 Euro brutto (14 Mal), bei Männern hingegen bei 1.771 Euro. Wieder liegen 50 Prozent aller Frauen nur knapp über der Mindestpension.

Die aktuellen Gutschriften



Auch die durchschnittlichen Gutschriften auf dem Pensionskonto wurden errechnet. Im Schnitt hat eine Frau mit Geburtsjahrgang 1962 bis heute eine Monatspension von 871,22 Euro angespart, Männer liegen mit 1.222,76 Euro auch hier deutlich vorne.

Frauen, die 1957 geboren wurden, sollten statistisch gesehen 635,86 Euro auf ihrem Konto haben, Männer 1.290,93 Euro. Beim Geburtsjahrgang 1977 rücken Frauen mit 466,30 Euro und Männer mit 608,06 Euro wieder ein bisschen näher zusammen.

Kindererziehung und Präsenzdienst

Für ein Jahr Kindererziehungszeit (oder Präsenzdienst) werden heuer monatlich 1,78 % von 1,567,05 Euro gutgeschrieben. Ein Kind erhöht die Pension in vier Jahren insgesamt um rund 100 Euro.

Die Mindestpension 2018

Für das Jahr 2018 beträgt die Mindestpension – also Pension plus Ausgleichszulage – für Alleinstehende 909, 42 Euro und 1.365, 52 Euro für Verheiratete. Haben Alleinstehende mindestens 360 Monate Beiträge bezahlt, steigt die Pension auf 1.022 Euro. Laut türkis-blauem Regierungsprogramm soll die Hinterbliebenen-Pension „evaluiert" werden, es muss hier ebenfalls mit Kürzungen gerechnet werden. Die Daten stammen vom Hauptverband, dem Sozialministerium und der PVA.







(GP)