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Mundhygiene für Unter-18-Jährige künftig gratis

Heute Redaktion
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Symbolfoto.
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Bild: iStock

Gratis-Mundhygiene und mehr: In einem dritten Paket haben die österreichischen Krankenkassen eine weitere Harmonisierung ihrer Leistungen beschlossen.

Am Dienstag haben die österreichischen Krankenkassen eine kassenfinanzierte Mundhygiene für Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 18 Jahren nach dem Salzburger Modell beschlossen. Für diese Leistung müssen die Kassen jährlich rund 30 Millionen Euro stemmen.

Bereits ab 1. Juli soll eine professionelle Zahnreinigung pro Jahr für Minderjährige kostenlos werden. Das erklärte Ziel: Man wolle den Anteil der von Karies betroffenen Heranwachsenden von rund 50 Prozent auf etwa ein Zehntel reduzieren.

"Mit der österreichweiten Übernahme der Mundhygiene bei Kindern und Jugendlichen auf Kosten der Krankenkasse wird ein großer Schritt für die Zahngesundheit umgesetzt", zeigte sich SPÖ-Gesundheitssprecherin Pamela Rendi-Wagner in einer Aussendung über den heutigen Beschluss der Sozialversicherung erfreut.

Auch bei der Psychotherapie soll ab 2020 der Anteil, der von den Kassen bezahlt wird, auf 50 Prozent aufgestockt werden, wie der Obmann der Salzburger Gebietskrankenkasse SGKK, Andreas Huss, nach der Konferenz erklärt. Ebenso soll der Zuschuss für private Therapeuthen ohne Kassenvertrag von 21,8 Euro auf 28 Euro steigern.

Im Bereich Ergo- und Physiotherapie sowie Logopädie sollen ab September die Zuschüsse ebenfalls erweitert werden. So werden beidohrige Hörgeräte bei allen Kassen zum Standard und auch für orthopädische Schuheinlagen sollen einheitliche Standards definiert werden.

85 Millionen Euro

Die Kosten der am heutigen Dienstag beschlossenen Leistungen werden auf rund 40 Millionen Euro geschätzt. Im Gesamten soll die Harmonisierung rund 85 Millionen umfassen. "Es ist ein großer Tag für die Sozialversicherung und wahrscheinlich ein größerer für die Versicherten in unserem Land", zeigt sich der Chef des Hauptverbands, Alexander Biach, begeistert: "Dass man für gleiches Geld nicht die gleiche Leistung bekommt, gehört in Zukunft der Vergangenheit an." (red)