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Hohe Stromrechnung? Kunden profitieren von neuem Gesetz

Rasant in die Höhe schnellende Preise treiben viele Betroffene zur Verzweiflung. Am Strommarkt könnte nun eine Ratenzahlung helfen. 

Tobias Kurakin
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Die Energiepreise rasen im ganzen Land nach oben.
Die Energiepreise rasen im ganzen Land nach oben.
Getty Images/iStockphoto

Laut einer Umfrage der Plattform Durblicker.at sind mittlerweile 91 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher von der massiven Teuerungswelle im Land betroffen. Sie geben an, beim Einkaufen bewusst auf den Preis zu achten. Bei Stromrechnungen geht das jedoch oft nur schwer, ein neu-geschaffener Präzedenzfall eines Wieners könnte nun aber für viele ein Grund zum Aufatmen sein. 

Stromkunden nicht mehr auf Kulanz angewiesen 

Laut einem Bericht von Ö1 wollte der Kunde der Wien-Energie seine Stromnachzahlung in sechs Raten begleichen, das Unternehmen forderte jedoch eine Zahlung durch maximal zwei Teilbeträge. Nach einem Hin und Her hat jedoch der Konsument recht bekommen und sich damit finanziell etwas entlasten können.

Bisher mussten Kundinnen und Kunden von Stromanbietern stets auf die Kulanz dieser hoffen, wenn es darum ging, die Stromrechnung in mehreren Schritten abzubezahlen. Doch seit Februar 2022 ist in Österreich ein Gesetz in Kraft, das genau die Ratenzahlung bei Stromrechnungen erlaube. 

So müssen Energielieferanten und Netzbetreiber einer Zahlung in zwölf Raten zustimmen, in Härtefällen sollen bis zu 18 Teilbeträge möglich sein. Dies sei dann der Fall, wenn die Nachzahlung eine Höhe von vier Teilbeträgen erreicht hat, sagt Wolfgang Urbantschitsch, der Vorstand der zuständigen Regulierungsbehörde E-Control im Gespräch mit dem ORF. 

Für den betroffenen Kunden ist das neue Gesetz ein Segen. Als freischaffender Künstler hätte er kein geregeltes Einkommen gehabt als die Stromrechnung im Briefkasten landete. Er wollte daraufhin die anfallenden Kosten über sechs Monate hinweg abstottern. Wien Energie bestand jedoch auf zwei Teilzahlungen – eine über 272 Euro, eine über 271 Euro. Das war bei einem monatlichen Einkommen von knapp 900 Euro, eine finanzielle Riesenbelastung für den Kunden. 

Das Gesetz sei damals schon in Kraft gewesen, das Vorgehen des Stromanbieters sei demnach "nicht in Ordnung" gewesen, sagt Urbantschitsch. Vonseiten Wien Energie spricht man von einem Missverständnis. Man habe eine Lösung mit nur zwei Raten angeboten, um die Nachzahlung vor den neuen Teilbeträgen für das laufende Jahr erledigt zu haben. Man habe dem Kunden auch angeboten, weitere Teilbeträge in den Ratenplan aufzunehmen, heißt es in einer Stellungnahme. Der betroffene Kunde widerspricht dieser Darstellung jedoch vehement. Er habe gesagt bekommen, dass maximal zwei Raten möglich wären. Mittlerweile ist die Rechnung im Übrigen bezahlt. 

Während Stromkunden durch Ratenzahlungen etwas Zeit bekommen, ihre Rechnungen abzustottern, ist der gleiche Vorgang im Gasbereich jedoch nicht möglich und auch in Zukunft nicht geplant, heißt es von Urbanitsch. So gelten die Regelungen der Ratenzahlungen nur im Strombereich. 

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