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Heizen wird noch teurer – Experte mit klarer Ansage
Der Gas-Lieferstopp von Russland gegenüber Bulgarien und Polen hat nun direkte Auswirkungen auf Österreich und die Heizkosten.
Russland hat nun begonnen, die Gasversorgung als politisches Druckmittel gegen den Westen einzusetzen. Polen und Bulgarien wurde der Gashahn demnach bereits abgedreht. Dies hat nun unweigerlich auch Auswirkungen auf Österreich, so ist zu befürchten, dass die Heizkosten hierzulande weiter steigen werden.
Russland wird trotz Lieferstopp mehr verdienen
Bereits in den letzten Wochen und Monaten haben die Inflation und steigende Energiekosten dazu geführt, dass viele Bürgerinnen und Bürger in Österreich in finanzielle Nöte kommen. Der Schritt Russlands, Polen und Bulgarien den Gashahn abzudrehen, wird die Preise jedoch noch weiter steigen lassen.
Der ehemalige Leiter von E-Control Walter Boltz befürchtet demnach, dass Russland durch den Gaslieferstopp kein Geld verlieren wird. Im Gegenteil: "Es ist davon auszugehen, dass die Preise für russisches Gas in den anderen Ländern nun einfach weiter steigen werden". Das wird wiederum dazu führen, dass die Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich bei ihren Heizungskosten noch tiefer in die Tasche greifen müssen als ohnehin schon.
Österreich plant bis 2027 unabhängig vom russischen Gas zu werden. Boltz meint gegenüber dem Ö1-Mittagsjournal am Mittwoch, dass dies sicherlich möglich wäre, dafür müssten jedoch einige offene Fragen geklärt werden. "Man muss überlegen, wer auf was verzichtet und dann muss auch überlegt werden, welche Folgen dieser Verzicht für die Arbeitsplätze in Österreich hat". Besonders die Industrie sei stark auf russisches Gas angewiesen. Einsparungen vorzunehmen, würde laut dem Experten bedeuten, dass man die Produktion in andere Länder verlagern muss – dadurch würden Arbeitsplätze in Österreich verloren gehen.
Boltz gibt jedoch auch zu bedenken, dass jeder und jede Bürger und Bürgerin einen Beitrag beim Energiesparen leisten kann. Bei einem landesweiten Verzicht von zwei Grad Zimmertemperatur durch das Abdrehen der Heizung könnten demnach bereits bis zu sechs Prozent Gas gespart werden. Für die Zukunft muss sich Österreich jedenfalls um Alternativen bemühen. Die Infrastruktur in Europa wäre hierfür gut, ist Boltz optimistisch. Mögliche Anbieter sind Flüssiggaslieferanten aus Norwegen, Italien oder auch aus Afrika.