Politik
Zadic mit Klartext-Ansage zu Plagiatsvorwürfen
Alma Zadic sieht sich mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Die Grüne Justizministerin weist diese jedoch aufs Schärfste zurück.
Ein anonymes Gutachten hat dazu geführt, dass die Universität Wien die Dissertation von Justizministerin Alma Zadic noch einmal ganz genau unter die Lupe nimmt. Die Grünen-Politikerin fürchtet jedoch keinen Skandal um ihre Person und äußert sich auch zu einem möglichen Rücktritt.
Zadic ist froh über mögliche Plagiatsarbeit
Im Interview mit der "Wiener Zeitung" nimmt Zadic zu den Gerüchten einer möglichen Schummelei bei ihrer Doktorarbeit Stellung. "Die Vorwürfe sind falsch. Deshalb bin ich froh, dass die Universität ein Verfahren eingeleitet hat, damit das geklärt wird. Rückblickend bin ich trotzdem froh, dass ich die Arbeit damals geschrieben habe", so Zadic.
Die nun amtierende Justizministerin verfasste ihre Doktorarbeit im Jahr 2017 zum Thema "Justiz im ehemaligen Jugoslawien. Der Einfluss des ICTY auf die Entwicklung der Rechtsstaatlichkeit in Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien". Zuletzt wurde die anonyme Plagiatsanzeige auch zum Thema im Parlament.
Die parlamentarische Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Martin Graf richtete sich aber nicht an Zadic, sondern an Bildungs- und Wissenschaftsminister Martin Polaschek. Dieser wurde vom blauen Politiker gefragt, ob er es nicht für bedenklich hielte, dass eine amtierende Justizministerin in ihrer Abschlussarbeit abgeschrieben habe. Da jedoch ein Beweis für diese Vorwürfe ausständig blieb, verwies Polaschek auf die laufende Überprüfung.
Bezüglich eines möglichen Rücktritts im Falle der Bewahrheitung der Vorwürfe sagt Zadic der "Wiener Zeitung" jedenfalls: "Ich bin überzeugt: Die Prüfung wird ergeben, dass das anonyme Gutachten falsch ist". Derzeit wird davon ausgegangen, dass ein Abschluss der Überprüfung im Sommer vorliegen wird, dann dürfte Klarheit über die Tragweite der Vorwürfe herrschen.