Politik

Streit um Lockerungen – fällt jetzt die Sperrstunde?

Gesundheitsminister Mückstein und Experten wollen den Höhepunkt der Omikron-Welle abwarten, mehrere Landeschefs pochen aber auf Lockerungen.

Heute Redaktion
Teilen
Derzeit gilt im Handel, in der Gastronomie, in der Kultur und in der Hotellerie die 2G-Regel.
Derzeit gilt im Handel, in der Gastronomie, in der Kultur und in der Hotellerie die 2G-Regel.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Die Omikron-Welle hat Österreich weiter fest im Griff. Die Zahl der Neuinfektionen ist auf dem höchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Dennoch verlangen mehrere Landeshauptleute Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Wie die Regierung bereits ankündigte, endet der Lockdown für Ungeimpfte am Montag.

ÖVP-Landeschefs machen Druck

Mehrere Landeschefs haben sich jedoch für weitere Lockerungen, etwa bei der Sperrstunde in der Gastronomie, ausgesprochen. Als Grund dafür wurde die stabile Lage in den Spitälern genannt, da die Omikron-Welle zwar viele Infektionen, aber weniger schwere Verläufe auslöst. Auch die 2-G-Regel soll beendet werden.

Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer fordert etwa 3G im Handel und bei körpernahen Dienstleistern, wie er im "ZiB2"-Interview am Donnerstag erklärte. Auch Tirols Landeschef Günther Platter will lockern. Gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" wies er darauf hin, den Blick auf die Intensivstationen zu legen und dahingehend Entscheidungen zu treffen.

Sperrstunde für Mahrer eine "Schnapsidee"

So wolle er etwa bei Veranstaltungen "eine Erleichterung der zulässigen Personenanzahl" erreichen und die Maskenregeln in Schulen diskutieren. Die Sperrstunde in der Gastronomie solle ebenfalls fallen. Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer bezeichnete diese sogar als "Schnapsidee".

Markus Wallner aus Vorarlberg und Hermann Schützenhöfer aus der Steiermark sprachen sich ebenso für Lockerungen aus. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein und Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker schlossen diese aber strikt aus. Mückstein wolle erst den Höhepunkt der Omikron-Welle abwarten. Auch für die Corona-Kommission kommen solche derzeit nicht in Frage. Nach der Sitzung am Donnerstag warnte das Gremium vor "vorschnellen Öffnungsschritten" – diese würden nach wie vor das Risiko einer Gefährdung des Gesundheitssystems bergen.

Rufe nach 3G im Handel und beim Friseur

Am Freitagnachmittag trifft außerdem das Krisengremium Gecko wieder zur wöchentlichen Beratung zusammen. Mögliche Lockerungen werden höchstwahrscheinlich auch hier ein Thema sein. Wie der "Kurier" berichtet, könnte vor allem in zwei Punkten ein Konsens erzielt werden.

Im Handel und bei körpernahen Dienstleistern soll wieder 3G eingeführt werden. So könnten Ungeimpfte zumindest mit einem negativen Testergebnis wieder einkaufen und zum Friseur. Weiters könnte die Sperrstunde, die derzeit österreichweit bei 22 Uhr liegt, auf 23 Uhr oder Mitternacht ausgeweitet werden. 

Die Regierung wird basierend auf den Gecko-Empfehlungen über weitere Schritte beraten. Wann und ob diese Lockerungen kommen, hängt von der Regierung ab und ist völlig offen.

Epidemiologe Gerald Gartlehner meinte zu möglichen Öffnungsschritten im "Ö1-Morgenjournal": "Ich halte das für die falsche Diskussion zum falschem Zeitpunkt." Das Prognosekonsortium gehe schließlich davon aus, dass der Höhepunkt der Welle erst bevorstehe.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf