Gesundheit

Wer hier leben will, muss sich Organ entfernen lassen

Wohnen darf in Villa Las Estrellas in der Antarktis nur, wer bereit ist, sich ein Organ entfernen zu lassen. Welches und warum, wissen wir.

Sabine Primes
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Eine Siedlung in Villa Las Estrellas.
Eine Siedlung in Villa Las Estrellas.
- / AFP / picturedesk.com

Villa Las Estrellas ("Sternenstadt") ist ein chilenisches Dorf auf King George Island vor der Antarktischen Halbinsel. Während die Siedlung mit rund 100 Einwohnern hauptsächlich von einer Rotation von Wissenschaftlern und Personal der chilenischen Luftwaffe oder Marine bevölkert wird, bringen diejenigen, die längerfristig beim Militär arbeiten, oft ihre Familien mit. Und alle Bewohner haben eines gemeinsam: Ihnen fehlt das gleiche Organ

Wie die britische BBC berichtet, ist eine Blinddarmentfernung Voraussetzung, um sich dort niederlassen zu dürfen. Das ist die einzige Möglichkeit für Langzeitbewohner – sogar Kinder – von Villas Las Estrellas, einer der wenigen Siedlungen in der Antarktis, in der manche Menschen eher Jahre als Wochen oder Monate leben.

Vorsichtmaßnahme

Die Entfernung des Blinddarms ist eine notwendige Vorsichtsmaßnahme für die Menschen, die länger bleiben, weil das nächste größere Krankenhaus mehr als 1.000 Kilometer entfernt ist und das bei einer Blinddarmentzündung eindeutig zu weit für eine nötige Operation wäre. Denn wird der entzündete Appendix nicht entfernt, kann das für den Patienten sogar tödlich enden. Außerdem gibt es nur wenige Ärzte auf der Basis, und keiner davon ist spezialisierter Chirurg

Die präventive Entfernung des Wurmfortsatzes ist also eine Sicherheitsmaßnahme, um einen potentiell lebensgefährlichen Risikofaktor auszuschalten.