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Täter nach vorgetäuschtem Tod wegen Corona geschnappt

Der Verbrecher wurde im Dezember in einem Spital in Schottland festgenommen. Er wurde seit Jahren wegen sexueller Übergriffe vom FBI gesucht.

Heute Redaktion
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Wegen einer Corona-Infektion landete der Gesuchte im Krankenhaus – dort klickten für ihn die Handschellen. (Symbolbild)
Wegen einer Corona-Infektion landete der Gesuchte im Krankenhaus – dort klickten für ihn die Handschellen. (Symbolbild)
iStock

Die Festnahme von Nicholas Rossi wird als Paradebeispiel großartiger Polizeiarbeit gefeiert: Der 34-Jährige war von Interpol im Zusammenhang mit einem sexuellen Übergriff in den USA im Jahr 2008 gesucht worden. Als im Dezember ein Mann namens Arthur Knight im Queen Elizabeth University Hospital in Glasgow mit Covid-19 eingeliefert wurde, dachten sich die Ärzte zunächst nichts. Dann kam die schottische Polizei mit einem internationalen Haftbefehl.

Die kriminelle Laufbahn von Nicholas Rossi begann vor über 15 Jahren. Der Mann soll seinen Pflegevater betrogen haben, indem er Kreditkarten auf seinen Namen ausstellte und Schulden in Höhe von mehr als 200.000 Dollar anhäufte. Damals erwirkte das FBI einen ersten Haftbefehl gegen ihn.

Nicholas Rossi starb angeblich im Februar 2020

2008 wurde Nicholas Rossi verdächtigt, eine Frau vergewaltigt zu haben, 2018 soll er einen weiteren sexuellen Übergriff in Ohio verübt haben. Zu jenem Zeitpunkt benutzte der Mann verschiedene Pseudonyme. Als Nicholas Alahverdian stieg er 2019 im US-Staat Rhode Island in die Lokalpolitik ein und engagierte sich besonders für das staatliche Kinderfürsorgesystem.

Doch Monate später kündigte der "Politiker" an, dass er an einer bösartigen Erkrankung leide und nur noch wenige Wochen zu leben habe. In einer Todesanzeige stand, dass Alahverdian am 29. Februar 2020 gestorben sei. Demnach wurde sein Leichnam eingeäschert, die Asche dann im Meer verstreut.

Von Corona nach fast zwei Jahren Flucht überführt

Aus der Liste gesuchter Verbrecher beim FBI verschwand Rossi aber offenbar nicht. Wie BBC schreibt, sollen die Ermittler und Ermittlerinnen ernsthafte Zweifel an der Geschichte über Rossis Tod gehabt haben. Ein Polizist bei der Staatspolizei von Rhode Island soll sogar den Priester angerufen haben, der die Gedenkfeier abhalten sollte, damit die Messe nicht stattfinde. "Das wäre Betrug", warnte der Ermittler den Geistlichen.

Als am 13. Dezember ein gewisser Arthur Knight in ein schottisches Spital mit schweren Corona-Symptomen gebracht und intubiert wurde, landete Nicholas Rossi erneut im Visier der Behörden. Wie Rossi gefunden wurde, möchte die Staatsanwaltschaft von Utah County nicht preisgeben. Dies könnte "Ermittlungsmethoden offenlegen". Hinter der Festnahme stecke jedoch "sorgfältige Ermittlungsarbeit", die an die Interpol-Behörden weitergeleitet worden sei.

CBS-Reporter Tim White, der den Fall seit Jahren verfolgt, sagte gegenüber BBC: "Alle waren fassungslos, als die Nachricht kam, dass er in Schottland am Leben ist. Es ist eine unglaubliche Geschichte. Die Polizei hat jahrelang versucht, ihn zu fassen. Aber es waren schließlich nicht die Cops, die ihn geschnappt haben, es war Covid."

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