Gesundheit
Psychologen schlagen Alarm: Corona raubt uns den Schlaf
Aufgrund der Corona-Pandemie haben Schlafstörungen in Österreich um ein Drittel zugenommen.
Immer mehr Menschen in Österreich leiden unter Schlafstörungen. Diese haben seit Pandemiebeginn um rund ein Drittel zugenommen, heißt es von der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP).
Apotheken verzeichneten eine höhere Nachfrage nach nach rezeptfreien, pflanzlichen Schlafmitteln, berichtet "ORF Wien". "Seit Beginn der Pandemie wurde etwa immer wieder das Schlafverhalten der Menschen per Fragebogen abgefragt. Und als Durchschnittswert haben diese Befragungen ergeben, dass Schlafstörungen ungefähr um ein Drittel zugenommen haben", erklärte Christa Rados von der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP).
Omikron verschärft Schlafprobleme
Sie befürchtet, dass die Omikron-Welle die Schlafprobleme weiter verschärft. "Jetzt kommen wieder schlechte Nachrichten und etwas, was wir alle nicht einschätzen können, wie sich das auswirken wird. Das tut der Psyche der Menschen natürlich nicht gut. Das wirkt sich nicht gut auf den Schlaf aus. Das macht jedem seine individuelle Art von Sorgen", so die Expertin.
Die Psychiaterin rät zu Entspannung und Ritualen vor dem Einschlafen. Wenn die Schlaflosigkeit aber zu belastend werde, sollte man auf jeden Fall einen Arzt kontaktieren. Weiters verwies sie auf die zahlreichen telefonischen Hotlines.
Auch Hersteller wollen profitieren
Genaue Zahlen, wie viele Schlafmittel in Österreich verkauft wurden, liegen nicht vor, da die viele pflanzliche Mittel rezeptfrei erhältlich sind. Aber ein Anstieg sei auf jeden Fall bemerkbar, wie Christa Wenkoff von der Paulus Apotheke in Simmering erklärt: "Genaue Zahlen habe ich nicht, aber ich denke, dass so an die 15 bis 20 Prozent mehr Nachfrage da ist." Vom schlechten Schlaf der Leute wollen zunehmend auch die Hersteller profitieren. "Auch die Firmen merken das und bieten weitere Präparate, in den letzten 24 Monaten, verstärkt an."