Gesundheit
So schädigt Long Covid deine Denkleistung
Das Long Covid-Syndrom beinhaltet eine Reihe an Symptomen. Ob es auch Einbußen in der Denkleistung bedeutet, analysierten Forscher in den USA.
Während manche Menschen eine Corona-Infektion asymptomatisch und quasi unbemerkt überstehen und andere sich schnell erholen, leiden andere unter anhaltenden Symptomen - auch nach der Akutinfektion. Diese werden unter dem Long Covid-Syndrom zusammengefasst.
Als Long Covid werden länger anhaltende Symptome bezeichnet, die nach einer Corona-Erkrankung auftreten können. Die Spätfolgen sind vielfältig und beinhalten verschiedenste Krankheitsbilder und Funktionsstörungen. Dazu zählen unter anderem ein geschwächter Allgemeinzustand, Atemnot, Husten, Nervenschmerzen, Gefühlsstörungen, Muskelschmerzen, Herzbeschwerden, anhaltender Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Gedächtnisprobleme, Konzentrationsstörungen sowie Schlafstörungen oder Tagesmüdigkeit.
999 Testpersonen analysiert
Dazu analysierten die Wissenschaftler 999 Erwachsene in den USA. Die Covid-19-Erkrankung wurde durch Labortests und/oder durch Kontakt mit einem bekannten positiven Kontakt mit anschließenden typischen Symptomen diagnostiziert. Long Covid wurde von den Teilnehmern selbst berichtet, wenn Symptome mindestens einen Monat nach der ersten Diagnose vorlagen. Alle Teilnehmer wurden mit einem entsprechenden Fragebogen (NIH PROMIS/Neuro-QoL) auf Hinweise für Fatigue, Störungen der Denkleistung, Ängste, Depression und Schlafstörungen hin untersucht. Die Forscher verglichen die Ergebnisse zwischen Menschen mit Long Covid, Infizierten ohne Long Covid und Menschen, die nicht mit dem Coronavirus infiziert waren.
Long Covid-Betroffene waren meist jünger, weiblich und mit südamerikanischen Wurzeln
Die Probanden waren zwischen 18 und 84 Jahre alt, 49 % waren Männer. 76 (7,6 Prozent) hatten eine Coronavirus-Infektion erlitten. Von diesen berichteten 19 (25 Prozent) von Long COVID, mit Symptomdauer von durchschnittlich 4 Monaten (zwischen 1 und 13 Monaten).
Long Covid-Betroffene waren meist jünger, weiblich und mit südamerikanischen Wurzeln. Zudem hatten sie in der Vergangenheit unter Depression bzw. affektiven Störungen oder Denkstörungen gelitten. Long Covid-Betroffene waren häufiger arbeitslos oder finanziell nicht ausreichend abgesichert und wurden durch ihre Symptome stärker im Arbeitsleben und im Alltag beeinträchtigt als andere Teilnehmer.
Denkleistung bei Long Covid-Patienten deutlich schlechter
Die häufigsten Symptome in der jener Personen mit Long Covid waren Angst (53 Prozent), Hirnnebel/ Konzentrationsschwierigkeiten/Vergesslichkeit (47 Prozent) und Kopfschmerzen (47 Prozent). Diese Gruppe hatte im Vormonat eine größere Anzahl von Symptomen und war durch diese Symptome stärker behindert als andere nicht anhaltende und Covid-19-negativ Befragte.
Bei 25 Prozent der COVID-19-positiven Teilnehmer mit Long Covid war die kognitive Dysfunktion signifikant schlechter. Dies galt selbst nach Berücksichtigung von demographischen und Stress-Faktoren. Müdigkeit, Angst, Depression und Schlafwerte unterschieden sich nicht zwischen COVID-19-positiven und -negativen Befragten. Hauptfaktoren, die mit schlechteren NeuroQoL-Kennzahlen in einer Vielzahl von Domänen in Verbindung gebracht wurden, waren jüngeres Alter, weibliches Geschlecht, Depressionen in der Vorgeschichte, soziale Isolation und Beziehungsprobleme mit Mitgliedern des Haushalts.
Da die Studie auf Selbstberichten basierte, sind weitere Studien zur Bestätigung notwendig.