Fashion and Beauty
Macht Kaugummi-Kauen schön?
Vor über 150 Jahren wurde das Patent auf Kaugummi angemeldet. Wer hätte damals gedacht, dass Kaugummi mehr kann, als einfach gekaut zu werden?
Gekaut haben die Menschen schon immer gern, und so kaute man vor über 9000 Jahren auf Birkenharz herum. Im alten Ägypten kauten vor allem Frauen eine Mischung aus Melone, Weihrauch und Myrrhe, und die Griechen bevorzugten das Harz des Mastixbaumes. Auch die Indianer in Nordamerika kauten gern, am liebsten das Harz von Fichten. Dieses Harz verwendete der erste Kaugummifabrikant John B. Curtis 1848 als Grundstoff für seinen Kaugummi.
Seither hat sich die Zusammensetzung des Kaugummis verändert. Heute dienen hauptsächlich synthetische Substanzen als Grundstoff für die Kaumasse. Die Inhaltsstoffe machen den Kaugummi auch in seiner Verwendung vielfältig: weißere Zähne, besserer Atem, weniger Bakterien, Nikotin für den Rauchstopp oder dank speziellen Wirkstoffen keine Reisekrankheit – doch Kaugummi kann noch mehr.
Attraktivität steigern
Kaum zu glauben, aber Kaugummikauen soll angeblich attraktiver machen. Das hat ein Experiment im Museum of Contemporary Art in Buenos Aires, Argentinien, gezeigt. Besucherinnen und Besucher beurteilten Zwillingspaare nach Attraktivität und Sympathie. Das Ergebnis: 73 Prozent fanden den Kaugummi kauenden Zwilling attraktiver.
Vor Flugzeugabsturz bewahren
Mitten über dem Atlantik entdeckte 1944 die Besatzung eines britischen Flugzeugs nach einem Gefecht mit einem U-Boot ein Leck in einer Leitung. Sofort griff die Crew zum Kaugummi und kaute diesen gut durch, um das Loch damit zu verstopfen – und sicher zu landen.
Stress abbauen
Der Psychologe Andrew Paul Smith von der britischen Universität Cardiff kam in einer Studie zum Ergebnis, dass, wer Kaugummi kaut, nicht nur einen niedrigeren Stresspegel aufweist, sondern auch seltener depressiv ist. Und sogar der Blutdruck sowie der Cholesterinspiegel werden durchs Kauen gesenkt. Was man aber dazu auch wissen muss: Die Studie wurde von einem Kaugummihersteller finanziert.
Öffentlichen Raum gestalten
Auf den Boden oder in den Papierkorb? Nein. In der amerikanischen Stadt Seattle gibt es eine Gasse, in der man den gekauten Kaugummi an die Wand klebt. "Gum Wall" heißt sie, und wer seinen Kaugummi hinklebt, kann sich gleichzeitig was wünschen. Ob die Wünsche in Erfüllung gehen, ist allerdings nicht bekannt.
Konzentration verbessern
Forscher haben herausgefunden, dass Kaubewegungen die Blut- und Sauerstoffzufuhr zum Gehirn um bis zu 25 Prozent erhöhen. Die bessere Durchblutung im Gehirn wirkt sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit und die Gedächtnisleistung aus.
Plombe ersetzen
Meist passiert es dann, wenn weit und breit kein Zahnarzt im Einsatz ist, nämlich in den Ferien oder am Wochenende: Eine Plombe fällt raus beziehungsweise bleibt im Karamell-Zuckerl oder im türkischen Honig hängen. Was tun? Das Loch lässt sich notfallmässig mit einem Kaugummi zustopfen, um Schmerzen durch Zugluft zu vermindern.