Politik
Moskau bedauert Wiens Schritte im Spionagefall
Der mutmaßliche Spionagefall im österreichischen Bundesheer schlägt hohe Wellen. Aus Moskau befürchtet man eine "Erschwerung der Beziehungen".
Russland kritisierte die türkis-blaue Regierung für deren Vorgehen nach Bekanntwerden des Spionageverdachts gegen einen Ex-Bundesheeroffizier scharf. Der russische Außenminister Sergej Lawrow ließ am Freitagabend in einer Reaktion wissen, dass die "von Wien unternommenen Schritte", die auf "unbewiesenen Verdächtigungen" basierten, zu einer "Erschwerung unserer Beziehungen" geführt hätten. Das sei gerade aufgrund der "bis zuletzt durch eine positive Dynamik" ausgezeichneten Verhältnisse bedauerlich.
Außerdem wird bekrittelt, das Wien "auf sensationalistische Weise Informationen an Medien gespielt" habe, anstatt "über bewährte Kanäle des Dialogs" mit Russland in Kontakt zu treten.
Dass Österreich Russland öffentlich dazu aufforderte, eine Erklärung abzuliefern, sei die typische Vorgehensweise vieler westlicher Staaten, was seitens der Russen ebenfalls beklagt wird. Die Regierung habe "Megafon-Diplomatie" angewandt, worüber man "unangenehm überrascht" sei.
Van der Bellen fordert Aufklärung
Bundespräsident Alexander Van der Bellen äußerte sich zum Verdachtsfall und drängt auf eine "lückenlose Aufklärung". "Spionage ist inakzeptabel", so der Präsident.
Einem mittlerweile pensionierten Bundesheer-Offizier wird vorgeworfen, über zwanzig Jahre lang für Russland spioniert zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen "Verrats von Staatsgeheimnissen".
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