Politik
Regierung muss auch am 1. Mai arbeiten gehen
Ganz Österreich hat am Staatsfeiertag frei. Ganz Österreich? Nein! Die Bundesregierung arbeitet wie an jedem normalen Mittwoch auch.
Der Tag der Arbeit, ein Feiertag in Österreich, wird von der SPÖ traditionell für ihre großen Aufmärsche genutzt. Während dort eine Rekord-Anzahl an Teilnehmern erwartet wird, hat sich die Regierung ein noch dichteres Programm auferlegt.
Zusätzlich zu den eigenen Mai-Veranstaltungen von ÖVP und FPÖ müssen sich die Minister auch noch regulär zum mittwöchlichen Ministerrat treffen.
"Als Bundesregierung arbeiten wir unser Programm ab", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) dazu. Und weil der 1. Mai halt heuer ein Mittwoch ist und da immer der Ministerrat stattfindet, gibt es ihn auch am Feiertag. Als großes Thema will die Regierung ihre Pläne zur Steuerreform präsentieren.
Ablenkung von SPÖ-Aufmarsch?
Das wäre natürlich ein großes Ding, das die Aufmerksamkeit ein Stück weit von den SPÖ-Reden am Wiener Rathausplatz ablenken würde.
Dabei rechnet die SPÖ mit einem Rekordbesuch. 120.000 Teilnehmer hätten sich angesagt, heißt es. Im Sternmarsch werden die Delegationen aus den Bezirken ins Zentrum marschieren, wo die Abschlusskundgebung stattfinden wird.
Europa-Motto
Das Motto heuer: "Zusammen sind wir Wien. Zusammen sind wir Europa." Den Reigen der prominenten Redner wird der Wiener Landesvorsitzende Michael Ludwig eröffnen. Zum ersten Mal als Bürgermeister. Auch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner wird erstmals sprechen.
Auch die Frauenvorsitzende Marina Hanke, Arbeiterkammerpräsidentin Renate Anderl und EU-Wahl-Spitzenkandidat Andreas Schieder stehen auf der Redner-Liste.
FPÖ in Linz
Nach dem Ministerrat geht es für Vizekanzler Heinz-Christian Strache wie immer nach Linz. Die FPÖ hält ihre Mai-Veranstaltung traditionell am Linzer Urfahranermarkt ab. Auch Harald Vilimsky, Spitzenkandidat der EU-Wahl, wird auftreten.
Sebastian Kurz hat nicht ganz so eine weite Anreise zur Veranstaltung der ÖVP. Die trifft sich im Schlosspark Schönbrunn zum Familienfest. Auch Familienministerin Juliane Bogner-Strauß und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger haben zugesagt.
Die NEOS machen den 1.Mai wie schon in den vergangenen Jahren zum "Tag der Bildung". Das passt zum Tag der Arbeit, meint der stellvertretende Klubchef Niki Scherak, denn die großen Fragen im Zusammenhang mit Arbeit und Arbeitslosigkeit seien vor allem Bildungsfragen. (csc)