Politik
Rechter Rabbi machte Strache seine Aufwartung
Der erste Gast aus Israel: Vizekanzler Strache empfing den umstrittenen Parlamentarier Yehuda Glick.
Ein Besuch mit Signalwirkung: Seit dem Antritt der türkis-blauen Regierung hat die israelische Regierung unter Premier Benjamin Netanjahu alle offiziellen Kontakte zur FPÖ und zu FPÖ-Ministern vermieden. Auch die Knesseth, das israelische Parlament, hat sich geschlossen gegen Kontakte mit den Blauen ausgesprochen. Kontakte mit jenen Ministerien, die von FPÖ-Ministern geführt werden, sollten nur auf Beamtenebene stattfinden. Doch um Richtlinien der eigenen Regierung hat sich der Abgeordnete Jehuda Glick noch nie gekümmert.
"Strache ist ein guter gläubiger Christ"
Es war die erste Begegnung zwischen Heinz-Christian Strache und Glick, seit der FP-Chef Vizekanzler ist. Der orthodoxe jüdische Rabbiner Glick von der konservativen Regierungspartei Likud gilt als wortreicher Verteidiger des FPÖ-Chefs. Er sei überzeugt, dass dieser österreichische Politiker ein "guter gläubiger Christ" sei und viel Verständnis für Israel habe, sagte Glick nach der Regierungsbildung in Österreich. Strache revanchierte sich, indem er laut israelischen Medienberichten sagte, es sei "völlig absurd", Jerusalem nicht als israelische Hauptstadt anzuerkennen.
"Höflichkeitsbesuch" bei Kneissl
Der in den USA geborene Glick traf auch Außenministerin Karin Kneissl zu einem „Höflichkeitsbesuch" . Es gehe um „reines Kennenlernen", erklärte eine Sprecherin des Außenministeriums im Vorfeld.
Seit Jahren kämpft Glick unverdrossen für einen freien Zugang der Juden zu allen Teilen des Tempelberges, was Muslime hell empört. Er will, dass auf dem Tempelberg der dritte jüdische Tempel entsteht. 2014 wurde der Vater von 14 Kindern von einem Palästinenser auf offener Straße angeschossen und schwer verletzt.
(red)