Politik
Politik erlässt Regeln für Insektenverzehr
Viele sagen, in der Zukunft essen wir alle Insekten. Als Reaktion darauf hat das Gesundheitsministerium Leitlinien für den Verkauf als Nahrungsmittel erlassen.
In vielen asiatischen Ländern haben Heuschrecken, Käfer, Kakerlaken, Spinnen und Co. einen fixen Platz auf der Speisekarte. Bei uns eher nicht. Noch nicht?
Die nährstoffreichen Tiere gelten als neuer Trend, auf den das Gesundheitsministerium nun reagiert hat. Gemeinsam mit der Vetmeduni Wien wurden neue Leitlinien für den Verkauf von Insekten als Nahrungsmittel entwickelt.
Prüfungen
Dabei gibt es bestimmte Sicherheitskriterien. Die Insekten müssen auf Bakterien, Viren und Giftstoffe getestet werden. Auf der Verpackung sollen Hinweise auf Art und Verarbeitung zu finden sein.
Später soll die Leitlinie erweitert werden, sodass Käufer Informationen über Fütterung und Haltung der Tiere erhalten.
"Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das mögliche Allergiepotenzial von proteinreichen Insekten", erklärt Isabella Pali-Schöll von der Vetmeduni Wien dem "ORF". Menschen, die auf Krustentiere oder Hausstaubmilben allergisch sind, könnten auch auf Mehlwürmer oder Wanderheuschrecken reagieren.
EU-weite Regelung
Die EU hat Insekten als Nahrungsmittel derzeit als "Novel-Food" eingestuft. Da zum Stichtag 15. Mai 1997 noch keine nennenswerten Mengen verzehrt wurden, gelten derzeit Übergangsfristen für Lebensmittel, die als "Novel-Food" eingestuft sind. Erst 2020 müssen sie ein Zulassungsverfahren durchlaufen.
Darauf wollte das österreichische Gesundheitsministerium nicht warten und hat deshalb bereits jetzt eindeutige Regeln für essbare Insekten in Österreich erlassen. (csc)