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Kopftuchverbot sorgt für Aufregung unter Sikhs

Heute Redaktion
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Das geplante Verbot der "Verhüllung des Hauptes" würde auch Sikh-Burschen treffen.
Das geplante Verbot der "Verhüllung des Hauptes" würde auch Sikh-Burschen treffen.
Bild: Reuters

Nicht nur muslimische Mädchen tragen religiöse Kopfbedeckungen: Das von der Regierung geplante Verhüllungsverbot soll etwa auch für Sikh-Buben gelten.

Mehr als 10.000 Sikh leben in Österreich. Die Ankündigung der türkis-blauen Bundesregierung über das neue Kopfverhüllungsverbot sorgt für helle Aufregung innerhalb der Religionsgemeinschaft.

Denn: Das Haupthaar eines Sikh wird Zeit seines Lebens nicht geschnitten. Mädchen tragen dieses meist als geflochtenen Zopf, während Burschen dieses unter einem Turban verbergen, wie Sikh-Sprecher Gursharan Singh Mangat gegenüber dem "Ö1 Morgenjournal" erklärt: "Bei den Burschen ist es halt so, dass sie das Haupthaar in einem Dutt oben am Kopf fixiert haben und dann kommt das Tuch – das sich Patka nennt – als Respekt vor Gott. Und das ist ein wichtiges Merkmal unserer Religion, unserer Identität".

Video: ÖVP-FPÖ Antrag zum Kopftuchverbot

Der aus Indien stammende Sikhismus ist in Österreich keine staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft. Um diesen Status erreichen zu können, muss die Bekenntnisgemeinschaft nachweislich schon mindestens 20 Jahre in Österreich Bestand haben.

Zudem müssen mindestens 2 Promille der Gesamtbevölkerung, aktuell wären das knapp 17.600 Personen, dieser Glaubensrichtung angehören. Schätzungen gegen derzeit von 10.000 bis 15.000 in Österreich lebenden Sikh aus.

Für die Gemeinschaft der Sikh wäre ein Verbot dieser wichtigen Tracht nicht vorstellbar. Mangat bezeichnete es gar als "Katastrophe". Es sei, als würde man von einem Sikh verlangen, sich zu entblößen.

Patka verboten – Kippa erlaubt

Wie der "ORF" berichtet, ist es die allgemeine Formulierung des geplanten Verbotes, die für Kummer sorgt. So soll die "Verhüllung des Hauptes" in Volksschulen untersagt werden. Während so die Patka der Sikhs illegal würde, könnten jüdische Buben weiterhin Kippa tragen – da diese nicht den ganzen Kopf bedeckt.

"Dass man ein Gesetz erlassen möchte, ohne uns als Religionsgemeinschaft gefragt zu haben und uns nicht zu Rate zieht, dass ist – sage ich jetzt einmal – einer Demokratie nicht ganz würdig", wird Mangat weiter zitiert. Die Gemeinschaft hofft nun auf einen Dialog mit der Regierung. Sollte dies nicht fruchten, bliebe nur das Pochen auf die Religionsfreiheit vor dem Verfassungsgerichtshof.

Sollte Österreich aber dennoch dieses Verbot umsetzen, wäre das ein "weltweites Unikum", so der Sprecher weiter. In keinem anderen Land würde es solch ein Gesetz geben.

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    (red)