Politik
Mauthausen-Gedenken wieder ohne FPÖ-Politiker
Die Mauthausen-Gedenkfeier findet auch heuer ohne FPÖ-Mitglieder statt. Das bedauern die Freiheitlichen sehr. "Ein Gedenken ohne Parteipolitik wäre angebracht."
FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky gab am Montag sein Bedauern über die Nicht-Einladung zum Mauthausen-Gedenken bekannt. "Ein solch wichtiges Gedenken auf österreichischem Boden sollte fern von parteipolitischem Kalkül stehen", so Vilimsky.
Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees, tue sich damit selbst "nichts Gutes, geschweige denn den Opfern und deren Nachfahren. Leid, Tod und Vertreibung kennen keine Politik, sie kennen nur Verzweiflung und Trauer. Deshalb stehen die Türen des Vizekanzlers und die der freiheitlichen Minister und Politiker für Gespräche auch jederzeit offen."
Die Gedenkfeier zur Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen findet am 6. Mail statt. In den 60er-Jahren einigten sich die Überlebenden darauf, keine Funktionäre der FPÖ zum Gedenken einzuladen. Es gebe auch einen entsprechenden offiziellen Beschluss dazu. Mernyi erklärte im Vorfeld, dass ein Auftritt von Freiheitlichen beim Mauthausen-Gedenken "eine erneute Demütigung" der KZ-Überlebenden sei.
Vilimsky entgegnete dem in einer Aussendung am Montag: "Wenn Herr Mernyi seine gewerkschaftliche Funktion für ein paar Stunden vergessen könnte, wäre das wohl ein Schritt in die richtige Richtung für eine weltoffene Bewusstseins- und Gedenkkultur, an uns soll es nicht scheitern."
"Wir dürfen nicht vergessen"
Neben der Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen am 6. Mai mit dem diesjährigen Themenschwerpunkt "Flucht & Heimat", veranstaltet das Komitee heuer zum sechsten Mal das Fest der Freude mit einem Gratiskonzert der Wiener Symphoniker am Wiener Heldenplatz. "Menschen, die in ein anderes Land flüchten müssen, haben alles verloren. Krieg und Terror haben ihre 'Heimat' zu einem fremden Ort werden lassen. Das war vor 80 Jahren so und ist auch heute so. Das dürfen wir nicht vergessen", ermahnt Mernyi.
(red)