Politik

IKG fordert Handeln gegen Antisemitismus an Unis

Nach dem Skandal um antisemitische Chats der ÖVP-nahen Studentenvertreter am Juridicum fordert die Israelitische Kultusgemeinde Konsequenzen.

Heute Redaktion
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Der Skandal um private Chats auf Facebook und Whatsapp, in denen Funktionäre der ÖVP-nahen Aktionsgemeinschaft (AG) am Juridicum antisemitische Witze und Hakenkreuze posteten, hatte bereits Konsequenzen. Bundes-AG und Junge ÖVP hat den sofortigen Ausschluss alle Beteiligten bereits angekündigt.

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch mahnte, es nicht bei der Empörung zu belassen. "Die Empörung ist schnell artikuliert. Jetzt müssen wir das Problem benennen, Ursachen analysieren und bekämpfen: Antisemitismus im akademischen Betrieb", schrieb die IKG in einer Aussendung vom Mittwoch.

"Schwarzer Humor"?

Die IKG unterstützt die Prüfung rechtlicher Schritte gegen beteiligte Funktionäre durch die Jüdischen österreichischen Hochschüler (JöH). "Antisemitische Witze sind kein schwarzer Humor", kritisierte Deutsch in Richtung der AG-Jus, die in einer ersten Entschuldigung von "schwarzem Humor" sprach und warnt davor, die Postings zu Kavaliersdelikten zu erklären.

"Die Unterlagen zeigen eine unerträgliche Verhöhnung der NS-Opfer", sagte Willi Mernyi, der Vorsitzende des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ) gegenüber "orf.at". Während Österreich der Befreiung von der braunen Schreckensherrschaft gedenke, "ziehen einige Studenten, die später als Richter, Staatsanwälte oder Rechtsanwälte tätig sein sollen, Millionen Tote in den Dreck". "Das ist unerträglich und muss massive Konsequenzen haben", forderte Mernyi.

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(hos)