Politik
Dornauer: "Sexismus ensteht beim Empfänger"
Der neue Tiroler SP-Chef Georg Dornauer hat jetzt seinen sexistischen Sager gerechtfertigt. Die Familienministerin ist davon allerdings wenig begeistert.
Wenige Tage vor seiner offiziellen Bestätigung als Nachfolger der Tiroler Landeschefin Elisabeth Blanik ließ sich der Tiroler SPÖ-Mandatar Georg Dornauer in einer Rede vor dem Landtag zu einer unangebrachten Aussage hinreißen als er das Fernbleiben der grünen Landesrätin Gabriele Fischer mit den Worten kommentiert hatte, dass er sich die "Frau Landesrätin jetzt nicht in der Horizontalen vorstellen möchte".
Übrigens: Dornauer selbst behauptet sich noch während derselben Sitzung bei Fischer entschuldigt zu haben, diese bestreitet aber das es zu einer persönlichen Entschuldigung Dornauers gekommen sei.
Auch SPÖ-Frauen forderten Dornauers Rücktritt
Die Folge des verbalen Ausrutschers waren dutzende Rücktrittsforderungen, im Falle der SP-Frauensprecherin Gabrielle Heinisch-Hosek kamen diese Forderungen sogar aus den Reihen der eigenen Partei.
SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner blieb letztlich nichts anderes übrig als auf den steigenden Druck zu reagieren. Georg Dornauer werde nicht, so wie das ansonsten bei Landparteichefs üblich sei, in den Bundesparteivorstand der SPÖ aufgenommen.
Dornauer gießt mit neuem Spruch erneut Feuer ins Wasser
Nach seiner Bestätigung als neuer Landesparteichef der Tiroler SPÖ legte Georg Dornauer einen weiteren, zumindest aus Sicht seiner politischen Kontrahenten extrem fragwürdigen Kommentar zur Causa nach. Im Rahmen einer öffentlichen Entschuldigung an die grüne Landesrätin Fischer erklärte er nämlich "Sexismus entstehe beim Empfänger".
Familienministerin fordert erneut "Konsequenzen"
Diese Aussage regte jetzt auch Familienminister Juliane Bogner-Strauß (VP) ziemlich auf. Sie sieht in der Erklärung Dornauers den klassischen Versuch einer "Täter-Opfer Umkehr". Überhaupt zeige Dornauers Statement klar, dass er zu keiner Einsicht über sein Fehlverhalten gekommen sei. Von der neuen SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner fordert die Ministerin daher einmal mehr "ein Durchgreifen" innerhalb der Tiroler SPÖ.
Grüne: "Sexismus ensteht beim Sexisten"
Wenig überraschend sind auch die Tiroler Grünen von den neuesten Aussagen des neuen Tiroler SPÖ-Chef kaum angetan. Die zweite Landtagsvizepräsidentin Stephanie Jicha erklärte in diesem Zusammenhang, dass sie nicht erwartet hätte, dass derartige Aussagen einen Platz in der SPÖ hätten. Für Jicha ist außerdem ebenfalls klar, dass Sexismus immer beim Täter entstehen würde und "bei niemanden sonst". (red)