Politik

Toifl verbrachte Nacht mit "Grassers Schreibtisch"

Heute Redaktion
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Die Nacht der Selbstanzeige stand im Mittelpunkt des ersten Befragungstages von Gerald Toifl. Meischberger war da, Plech auch - Grasser aber nicht, sagte er.

Am Mittwoch begann Ex-Meischberger-Anwalt Gerald Toifl seine Aussage. Die Nacht der Selbstanzeige verbrachte er mit Meischberger, Plech und Grassers Schreibtisch, erzählte er. Grasser selbst sei nicht dabei gewesen.

Der 54. Prozesstag begann jedoch mit mehreren Anträgen. Grassers Anwalt Norbert Wess hielt einen langen Vortrag, weil sein Mandant sich wünsche, dass private Unterlagen, die im Zuge einer Hausdurchsuchung bei ihm sichergestellt wurden, gelöscht beziehungsweise vernichtet werden. Es handle sich dabei um private Fotos und obendrein auch Unterlagen, die Grassers Ehefrau Fiona zuzurechnen sind.

Erst nach einer längeren Beratungspause, in der die Richterin auch über die Verwendung von Unterlagen des Angeklagten Gerald Toifl entschied, begann die eigentliche Befragung.

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Toifl und die Selbstanzeige

Dran war erstmals Gerald "Geri" Toifl, jener Steuerexperte, der Meischberger im September 2009 bei dessen Selbstanzeige in der Causa Buwog half.

Das sei damals stressig gewesen, schilderte Toifl. In der Nacht, etwa um 21 Uhr, "rollte" er am Westbahnhof aus Salzburg kommend ein und traf ein "bekanntes Gesicht". Ein Anwaltskollege hatte ihn dorthin zitiert, um eine Selbstanzeige aufzusetzen. "Ich glaube Sie warten auf mich", hat Toifl Meischberger dort begrüßt.

Schon am nächsten Tag, das wusste man, würde ein Zeitungsartikel erscheinen, der die Causa Buwog aus steuerlicher Sicht "aufdeckte". Damit die Selbstanzeige von Hochegger und Meischberger strafbefreiend wirken konnte, musste diese vor "Entdeckung" der Tat eingebracht werden.

Grasser nicht dabei

In der Nacht, die Toifl in der Folge mit Meischberger und Plech in einem Büro auf der Tuchlauben verbracht, war Grasser nicht dabei. Aber: "Sein Tisch", sagte Toifl. Wie? Den habe Meischberger ihm im Zuge einer "Büroführung" gezeigt, weil er erzählte, dass er damals eine Bürogemeinschaft mit Grasser unterhielt.

Wo woar die Leistung?

Dieser berühmte Satz Meischbergers sei zwar nicht im Zusammenhang mit der Buwog-Sache gefallen, hatte für Toifl aber damals zentrale Bedeutung, wie er erklärte. Denn es machte aus steuerrechtlicher Sicht tatsächlich große Unterschiede, wer wann welche Leistung erbracht hat.

"Ganz klar, Abgabenhinterziehung"

Toifl erweckte an seinem ersten Befragungstag den Eindruck, sich besonders in Steuerfragen sehr gut auszukennen. Meischbergers Idee, wegen dem Buwog-Begleitgesetz von der Steuer ausgenommen zu sein, hielt er immer schon für Unfug, wie er frei heraus der Richterin erklärte. "Es war ganz klar Abgabenhinterziehung", sagte er.

Auch die Konstruktionen rund um die ausländischen Firmen Astropolis (Zypern) und Omega (Delaware, USA) und eine Sache mit einem italienischen Naturpark hätten aus Steuersicht keinen Unterschied gemacht. "Völliger Stumpfsinn", sagte Toifl. Steuerpflichtig waren aus seiner Sicht immer Hochegger und Meischberger.

Bei Bestechungsgeld keine Selbstanzeige

Die Anklage wollte Toifl mit einem Gedankenexperiment entkräften. Wäre es tatsächlich Bestechungsgeld gewesen, dass da geflossen wäre, hätte man keine Selbstanzeige gebraucht, sagte er. Denn man müsse sich ja selbst nicht bezichtigen, in dem man in die Steuererklärung "Bestechungsgeld" reinschreibt.

Plech fast immer dabei

Obwohl Toifl seinem Kanzleikollegen per E-Mail schrieb: "Habe do auf fr Nacht mit Meischberger und Grasser verbracht", sagte Toifl im Gericht, dass Grasser bei diesem ersten Treffen explizit nicht dabei gewesen sein. Wer dabei war: Ernst Karl Plech.

"Der Plech war fast immer dabei", sagte Toifl dann noch. Vor allem wegen der Immobiliengeschäfte, in die er für Meischberger investiert hatte, hieß es.

Konto-Unterlagen und Versilbern

Da Meischberger selbst keine Unterlagen zu seinen Konten in Liechtenstein hatte, wurde sein Bankberater W. hinzugezogen. Als der nach Wien kam, kam er aber auch ohne Konto-Daten. Er hatte nur sein Wissen im Gepäck, da er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei der Bank (Hypo Liechtenstein) arbeitete, bei der das Buwog-Geld am Anfang gelandet war.

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(red)