Politik
Asylanträge: Starker Rückgang bei Afghanen
Die Zahl der Asylanträge hat sich im ersten Halbjahr 2017 halbiert. Insgesamt suchten 12.490 Personen in Österreich um Schutz an. Stärkste Gruppe waren Syrer.
25.691 Asylanträge gab es von Jänner bis Juni 2016. Diese Zahl hat sich heuer um 51 % auf 12.490 reduziert. Ganz klar dazu beigetragen haben Menschen aus Afghanistan. Laut offizieller Statistik stellten im ersten Halbjahr nur 1.971 Afghanen einen Asylantrag. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es aber noch 8.007 – um 75 % mehr.
Syrer überholen Afghanen
Damit haben die Afghanen auch den Platz als Top-Nation verloren. Neuer "Spitzenreiter": Syrer. Mit 4.080 Anträgen machten sie rund ein Drittel der Gesamtzahl aus. Auf den Plätzen drei und vier: Nigerianer und Russen.
Aber auch bei Nigerianern ging die Zahl der Asylansuchen von 926 auf 790 zurück. Nur 35 Staatsbürger Eritreas wollten Asyl in Österreich, Sudanesen stellten 14 und Bewohner der Elfenbeinküste 13 Anträge.
10.930 positive Asyl-Entscheidungen
Während 10.930 Mal positive Asyl-Entscheidungen getroffen wurden, gab es laut APA 7.049 negative Bescheide. Syrer erhielten zu knapp 91 % Asyl, Nigerianer dagegen nur in 1,1 % der Fälle. Bei Anträgen von Afghanen liegt die Quote bei etwas mehr als 50 %.
Plus 74 % bei zwangsweisen Abschiebungen
Insgesamt wurden laut Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) 5.858 negativ beschiedene Asylwerber außer Landes gebracht. In 39 % der Fälle (2.305) erfolgte die Ausreise freiwillig, bei 3.553 Personen zwangsweise. Dabei handelte es sich um 2.058 Dublin-Überstellungen und 1.495 Abschiebungen.
Von den seit Beginn des Jahres 2015 in Österreich gestellten 143.000 Asylanträgen hat das BFA übrigens knapp 70 % erledigt.
(bob)