Politik

Eine Gastwirts-Tochter mit Hang zur Rebellion

Ein buntes Leben: Glawischnig drückte mit Herbert Kickl die Schulbank, ersang einen österreichweiten Hit und wurde Grünen-Chefin.

Heute Redaktion
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"Im Herzen bin ich eine ,Öko', eine Umweltschützerin. Mich bewegt die Sorge, dass alles, was schön und vielfältig ist, kurzfristigen Profitinteressen geopfert wird", beschrieb einst Eva Glawischnig ihre Motivation. Dass Sie Politikerin wurde, war ihr nicht in die Wiege gelegt.

Geboren wird die Gastwirtstochter im Februar 1969 in der Kärntner Gemeinde Seeboden am Millstädter See, dort hat die FPÖ ein Heimspiel. Der Papa ist Gastwirt und steht politisch ganz weit rechts, Eva und ihre Schwester Birgit müssen früh im Betrieb mithelfen.

Mit FP-Kickl in der Schule



Sie besucht Bundesgymnasium Porcia in Spittal an der Drau, wo auch FPÖ-Mastermind Herbert Kickl die Schulbank drückt. Ob das bleibende Folgen hervorrief, ist nicht überliefert, aber seit damals zeigt Glawischnig einen nachhaltigen Hang zur Rebellion.

Eva ist sehr musikalisch, tritt mit einer lokalen Band auf und landet mit dem Song "Gelati" sogar einen österreichweiten Hit. Sie tritt zur Aufnahmeprüfung für das Fach "Jazz" an der Kunst-Uni Graz an. Da sie für den einzigen freien Platz nicht genommen wird, beginnt sie ein Jus-Studium. Heute steht sie eher auf Jazz.

Der rasante Aufstieg



Anfang der 90er Jahre kommt sie nach Wien und wird Umweltsprecherin der Wiener Grünen. Seit 1999 arbeitet sie im Nationalrat und beackert neben ihrem Stammbereich Umwelt- und Energiepolitik besonders intensiv frauenpolitische Anliegen und Gerechtigkeitsfragen. 2008 beerbt sie Alexander Van der Bellen und wird einstimmig zur geschäftsführenden Parteichefin gewählt. Sie steht im Zenit ihrer grünen Karriere. Heuer erleidet sie Anfang April einen schweren allergischen Schock und muss ins Krankenhaus.

Eva Glawischnig ist seit 2005 mit dem Fernsehmoderator Volker Piesczek verheiratet und stolze Mutter von Benjamin und Sebastian.

(GP)