Politik
51 % sind gegen generelles Gastro-Rauchverbot
Ab Mai 2018 soll in der Gastronomie das generelle Rauchverbot gelten. Die FPÖ will das kippen – und kommt damit bei ihrer Zielgruppe gut an.
Einer der noch offenen Punkte bei den türkis-blauen Koalitionsverhandlungen ist das absolute Rauchverbot in der Gastronomie. Vor allem FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache will das doch noch kippen.
Die Österreicher sind bei diesem Thema erwartungsgemäß gespalten, zeigt die Frage der Woche von „Unique Research" exklusiv für „Heute" (500 Befragte, max. Schwankungsbreite +/– 4,4 %). Demnach sind 51 % gegen das generelle Verbot. Sie wollen stattdessen den Status quo – abgetrennte Raucherbereiche in den Lokalen – beibehalten. 47 % sind für die strengere, noch von Rot-Schwarz auf den Weg gebrachte Variante.
Große Unterschiede nach Bildungsgrad
Signifikant sind die Unterschiede je nach Bildungsgrad der Befragten: So sprechen sich nur 36 % der Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss – bei ihnen ist die FPÖ traditionell stark –
für das Komplettverbot aus. Bei Akademikern sind es dagegen 71 %. Die Werte bei Berufsschülern und Maturanten liegen ungefähr im Bereich des Gesamtergebnisses.
Grün-Wähler überzeugteste Nichtraucher
Die breiteste Zustimmung findet das Rauchverbot bei Grün-Wählern (81 %), die wenigste bei FP-Fans (28 %). Auch bei VP-Wählern kommt die Beibehaltung der derzeitigen Lösung mit 54 % auf eine knappe Mehrheit. Sympathisanten von Neos, Liste Pilz und SPÖ wollen, dass das Verbot wie geplant in Kraft tritt.
Nur ein Drittel der Befragten Raucher
"Die Ergebnisse sind auch insofern auffallend, weil nur ein Drittel der Befragten Raucher sind", analysiert Meinungsforscher Peter Hajek. "Das heißt, es müssen auch Nichtraucher für die Beibehaltung der bisherigen Regelung votieren. Was aber im Umkehrschluss nicht heißt, dass alle Raucher ebenso für die Beibehaltung stimmen würden. Es gibt auch Raucher, die sich durch ein generelles Verbot erhoffen, weniger zu rauchen oder gar komplett aufzuhören."
Bei den Geschlechtern gebe es keinen Unterschied, je nach Alter auch nur einen geringen. "Jedoch ist der Faktor Bildung eine klare Unterscheidung in der Einstellung zum Rauchverbot. Diese schlägt sich dann auch in den Parteipräferenzen nieder", so Hajek. (bob)