Politik
Juncker warnt vor "Gefahr von rechts"
Am Donnerstag wurde der Gründung der Republik Österreich vor 100 Jahren gedacht. Auch EU-Kommissionpräsident Juncker war beim Festakt zu Gast.
Im Palais Niederösterreich in der Wiener Herrengasse fand am Donnerstag ein großer Festakt zum Jubiläum "100 Jahre Gründung der Republik Österreich" statt. Als Festredner nahmen die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Sebastian Kurz, der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker, der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl und der Wiener Landeshauptmann Michael Ludwig teil.
Vor dem offiziellen Festakt unterzeichneten die Landeshauptleute eine Grundsatzerklärung, die an die Gründung der Republik erinnert und auf die Bedeutung der Bundesländer verweist.
Aufstehen, solange noch Zeit ist
In seiner Festrede hatte der Kommissionspräsident mahnende Worte übrig. Österreich habe eine große Zukunft, diese brauche aber auch Herkunft und ein Kennen der Geschichte, um sie erfolgreich gestalten zu können. Die EU werde nicht zu den USA von Europa werden, aber auch eine "Verzwergung" sei nicht das Ziel. Wenn "Gefahr von rechts sich ungehindert durchsetzt, wenn stupider Populismus und bornierter Nationalismus einen Marsch in die Zukunft antreten", müsse man aufstehen und das stoppen, solange noch Zeit dazu sei.
Bundeskanzler Sebastian Kurz lobte in seiner Ansprache die Vielseitigkeit Österreichs und danke all jenen, die "unser Land wirtschaftlich, gesellschaftlich und sozial stark" machen. Außerdem sagte Kurz: "Wir sind ein Land, das fest in der Europäischen Union verankert und gewillt ist, dort aktiv mitzugestalten."
Als Gemeinschaft auftreten
Auch Burgenlands Landeshauptmann Niessl betonte die Bedeutung der europäischen Einigung und der EU. Nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" sei mit dem EU-Beitritt Österreichs ein weiterer historischer Schritt erfolgt, der für Österreich neue Möglichkeiten und Perspektiven eröffnete. Die Länder könnten "stolz sein auf eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte, die nur möglich war, weil das Gemeinsame vor das Trennende gestellt wurde."
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner wollte mit dem Treffen eine Botschaft vermittel wissen: "Nämlich nie wieder Krieg auf unserem Kontinent und alles tun, um Friede, Freiheit und Demokratie zu schützen und hochzuhalten. Die Geschichte wachhalten, aus der Geschichte lernen und vor allem die richtigen Schlüsse ziehen für die Gestaltung dieses wunderschönen Landes in der Gegenwart und in der Zukunft."
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(red)