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Preis-Explosion – erstem Land geht der Sprit völlig aus

Sri Lanka steht vor seiner schlimmsten Krise: der Inselstaat hat nur noch Sprit für einen Tag. Zusätzliche Lieferungen kann man sich nicht leisten.

Roman Palman
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Bereits Ende Juni kam es zur Ausgabe von Sprit-Marken. Vor den Tankstellen Colombos bildeten sich lange Schlangen.
Bereits Ende Juni kam es zur Ausgabe von Sprit-Marken. Vor den Tankstellen Colombos bildeten sich lange Schlangen.
REUTERS

Die Situation in Sri Lanka ist dramatisch. Bereits letzte Woche wurde von der Regierung ein Tankverbot für Privatfahrzeuge verhängt. Für insgesamt 14 Tage sollten nur Busse, Züge und Fahrzeuge für Kranken- sowie Nahrungstransporte noch mit Treibstoffen versorgt werden.

Wie "BBC" berichtet, könnte die Notsituation auf der 22-Millionen-Einwohner-Insel aber noch länger andauern, als befürchtet. Denn am Sonntag meldet sich Energieminister Kanchana Wijesekera mit einer Schocknachricht zu Wort: die Ölreserven des Landes seien beinahe aufgebraucht. 12.774 Tonnen an Diesel und 4.061 Tonnen Benzin lagern noch in den staatlichen Tanks. 

Reicht nur noch einen Tag

Klingt nach viel, doch dieser letzte Rest reicht laut dem Regierungsvertreter bei normalem Verbrauch nicht einmal mehr für einen ganzen Tag. Damit muss die Inselnation an der Südspitze Indiens noch lange auskommen, denn die nächste Diesel-Lieferung wird erst am Wochenende erwartet, Benzin kommt erst in mehr als zwei Wochen, am 22. oder 23. Juli. Doch selbst diese können das Grundproblem nicht lösen, denn Sir Lanka hat schlicht und einfach kein Geld mehr dafür. 

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    Lange Schlangen vor einer Tankstelle in Colombo Ende Juni. Schon vor Wochen musste Sri Lanka die Sprit-Ausgabe rationieren.
    Lange Schlangen vor einer Tankstelle in Colombo Ende Juni. Schon vor Wochen musste Sri Lanka die Sprit-Ausgabe rationieren.
    REUTERS/Dinuka Liyanawatte

    Hunderte Millionen fehlen

    Die explodierenden Preise machen dem Staat schwer zu schaffen, die Zentralbank könnte noch 125 Millionen US-Dollar für die Spritlieferungen zusammenkratzen. Doch selbst die bereits bestellten Lieferungen kosten ein Vielfaches davon – 587 Millionen bräuchte es, damit der Wirtschaftsmotor des Landes wieder starten kann. 

    Ob Sri Lanka das noch bezahlen kann, ist fraglich. Minister Wijesekera erklärte nämlich auch, dass man bereits bei sieben Zulieferern einen Schuldenberg von 800 Millionen Dollar angehäuft hätte. Ohne diese Verbindlichkeiten wären die Zapfhähne im Land bereits Anfang des Jahres versiegt. In Summe belaufen sich die Auslandsschulden des Landes bereits auf 51 Milliarden Dollar.

    "Schlimmste Krise" seit 1948

    Das Land steht laut "BBC" vor der "schlimmsten Wirtschaftskrise seit Erlangung der Unabhängigkeit von Großbritannien in 1948". Die Bevölkerung ist auf motorisierte Vehikel im Arbeitsalltag angewiesen. Neben dem Sprit gibt es auch noch Engpässe bei Nahrung und Medizin – nicht zuletzt hat das auch die Lebenshaltungskosten in Rekordhöhen getrieben. 

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