Wirtschaft
Weniger drin, dafür teurer – die frechsten Mogelpacku
Weniger Inhalt zum selben Preis ist eine Strategie, auf die einige Unternehmen setzen, wenn sie Preise erhöhen wollen, ohne dass es wirklich auffällt.
Um ihre höheren Produktionskosten auf die Kundschaft abzuwälzen, bedienen sich Lebensmittelhersteller häufig sogenannter "Mogelpackungen". Bei ihnen wird jeweils der Inhalt reduziert, der Preis dafür bleibt aber gleich bzw. wird erhöht. Die Zahl der Beschwerden zu versteckten Preiserhöhungen nimmt derzeit zu.
Margarine bekommt von Verbrauchern ihr Fett weg
Die Verbraucherzentrale Hamburg holt jährlich die größten "Schummler" vor den Vorhang und stellt sie zur Wahl. Der Sieger 2022: Die Margarine "Rama". Denn bei gleicher Verpackungsgröße, zum gleichen Preis wurde ihr Inhalt um satte 100 Gramm reduziert. Ganz schön dreist!
FOTOGALERIE: Die größten Mogelpackungen 2022 – die Top 5
"Wir finden: [Rama-Hersteller] Upfield hat den Bogen überspannt und Rama die Wahl zur 'Mogelpackung des Jahres' mehr als verdient! Wenn der Inhalt schrumpft, die Packung aber nicht, haben Verbraucherinnen und Verbraucher kaum eine Chance, die Weniger-drin-Trickserei zu bemerken. Da es sich bei Streichfett zudem um ein oft gekauftes Lebensmittel handelt, das quasi immer in 500-Gramm-Bechern angeboten wird, ist das Vorgehen besonders dreist. Nie zuvor haben wir so viele Beschwerden zu einem Produkt erhalten", so die Verbraucherzentrale in einer Aussendung.
Auch Gummibären können schummeln
Zweitplatzierter in der Kategorie "Shrinkflation" ist der Scheibenkäse "Leerdammer", dessen Inhalt von 160 auf 140 Gramm schrumpfte, obwohl "dauerhaft 1 Scheibe mehr" versprochen war. Auf den Plätzen drei bis fünf landen der Wasserenthärter "Calgon", Haribos "Goldbären" und die "Pringles" Chips von Kellog's.