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Großbritannien ermittelt gegen Facebook

Heute Redaktion
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Die Datenanalysefirma Cambridge Analytica hat sich mutmaßlich Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern verschafft.
Die Datenanalysefirma Cambridge Analytica hat sich mutmaßlich Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern verschafft.
Bild: Reuters

Die jüngste Datenaffäre bei Facebook zieht weitere Kreise. Die britische Datenschutzbehörde (ICO) gab am Dienstag bekannt, gegen den US-Konzern zu ermitteln.

Großbritannien hat im Zuge der jüngsten Datenaffäre bei Facebook Ermittlungen gegen das Unternehmen aufgenommen. Es gehe unter anderem darum, ob Facebook nach dem Verlust der Daten entschlossen gehandelt und rechtzeitig informiert hat, sagte ICO-Chefin Elizabeth Denham dem BBC Radio.

Zugleich ersuche man einen Durchsuchungsbefehl gegen die britische Datenanalysefirma Cambridge Analytica, die sich mutmaßlich ohne Erlaubnis Zugriff zu den Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern verschafft hat. Das Unternehmen, das US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf 2016 unterstützte, soll mit Hilfe von personalisierter Facebook-Werbung Wahlentscheidungen beeinflusst haben.

Europäische wie auch US-amerikanische Abgeordnete verlangten von der Beratungsfirma eine umgehende Erklärung. In den USA forderte unter anderem Senator John Kennedy Facebook-Chef Mark Zuckerberg auf, dem Kongress zu den Aktivitäten seines Konzerns Frage und Antwort zu stehen.

Das weltgrößte Internetnetzwerk gab bekannt, Prüfer der Firma Stroz Friedberg engagiert zu haben. Diese sollen untersuchen, ob Cambridge Analytica weiterhin im Besitz der Daten ist. Am Montag seien sie in deren Londoner Büro gewesen.

Nach Informationen des britischen Fernsehsenders Channel 4 haben sich Manager von Cambridge Analytica damit gebrüstet, weltweit Wahlen mit Hilfe von digitaler Manipulation und politischen Täuschungen beeinflussen zu können.

Verunsicherung an Börse

Facebook kämpft seit einiger Zeit mit Gegenwind. Wegen mutmaßlicher russischer Beeinflussung des US-Wahlkampfs via Facebook geriet der Internetkonzern bereits in die Kritik. Daraufhin startete das Netzwerk eine Transparenzoffensive und änderte diverse Abläufe.

Die jüngsten Probleme sorgten am Montag für einen Ausverkauf an der Börse. Die Facebook-Aktie fiel fast sieben Prozent und verlor damit nahezu 40 Milliarden Dollar an Marktwert. Jetzt falle ein Licht auf die Datenschutz-Praktiken bei Facebook und das Bild, das sich offenbare, sei nicht schön, sagte Justizprofessor Frank Pasquale von der Universität Maryland.

Sorgen vor einer schärferen Regulierung ließen die Papiere von Twitter, der Google-Mutter Alphabet und Snap nachgeben. Auch im vorbörslichen Geschäft am Dienstag ging es für die Facebook-Aktie nach unten. Anleger befürchten, schärfere Vorgaben könnten dazu führen, dass Nutzer weniger Zeit auf den jeweiligen Plattformen verbringen und diese dadurch geringere Werbeeinnahmen haben.

Offenbar neuer Sicherheitschef

Insidern zufolge muss sich Facebook inmitten der Datenschutz-Probleme nun auch einen neuen Sicherheitschef suchen. Alex Stamos will den Konzern wegen Unstimmigkeiten im Umgang mit der mutmaßlichen russischen Desinformationskampagne verlassen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person Reuters.

Die "New York Times" hatte zuerst darüber berichtet. Facebook wollte sich dazu nicht äußern.

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