Wirtschaft
5 Tipps, um richtig über den Klimawandel zu reden
Zahlen, Daten, Fakten stehen nicht immer an erster Stelle, vor allem dann nicht, wenn es darum geht, Menschen zum Umdenken und Handeln zu bewegen.
Jane Burston, Geschäftsführerin des Clean Air Fund in New York, hat ihre gesamte berufliche Karriere in den Bereichen Klimawissenschaft und Politik, in sozialen Unternehmen, in der Regierung und jetzt in der Philanthropie verbracht. Im Laufe der Zeit hat sie erkannt, wie wichtig die öffentliche Kommunikation ist. Das sie auch gesehen hat, wie wichtig es ist, dass Menschen häufiger über den Klimawandel sprechen. Denn nur so ist es möglich die Treibhausgasemissionen schnell zu senken, um die globale Klimaerwärmung auf einem Niveau zu halten, das noch nicht gefährlich ist.
Viele Menschen fühlen sich aber nicht in der Lage dazu und glauben zu wenig darüber zu wissen. Sollte dies der Fall sein, hat Burston fünf Tipps zusammengefasst, die Klarheit schaffen sollen:
1. Es braucht keine Unmengen an Zahlen
Man braucht niemandem mehr erklären, dass der Klimawandel bereits stattfindet, das weiß inzwischen jeder. Die Herausforderung besteht also nicht darin Bewusstsein zu schaffen, sondern zum Handeln zu bewegen. Viele Menschen denken nach wie vor nicht an den Klimawandel, wenn es darum geht, wie sie verreisen, wie sie ihr Geld investieren oder welche Energieversorger sie nutzen sollen.
Um ihnen den richtigen Weg zu zeigen, reicht oft schon eine ganz einfache physikalische Erklärung:
Kohlendioxid und andere Treibhausgase fangen Wärme in der Atmosphäre ein. Sie absorbieren die Strahlung der Sonne, die von der Erde reflektiert wurde und geben diese Strahlung dann in alle Richtungen wieder ab und reflektieren einen Teil davon zurück auf die Erde. Dies heizt die Erde auf.
2. Sprechen Sie darüber, was wirklich passiert
Siebzehn der 18 heißesten Jahre, die jemals aufgezeichnet wurden, waren in diesem Jahrhundert. Das arktische Eis nimmt mit einer Rate von 13% pro Jahrzehnt seit den 1970er Jahren rapide ab. Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Starkregen treten aufgrund des Klimawandels häufiger auf. Diese Ereignisse führen zu Verlust von Leben und Lebensunterhalt sowie sozialen und politischen Unruhen.
Diese Tatsachen sind real, gegenwärtig und unmittelbar. So schaffen Sie Dringlichkeit.
3. Machen Sie Prognosen persönlich
- In Florida wird der Meeresspiegel weiter ansteigen. Damit werden die Gezeiten in jedem Jahrzehnt weiter ins Landesinnere fluten, wodurch Häuser nicht versicherbar und möglicherweise unverkäuflich werden.
- In Europa werden Hitzewellen, wie sie 2003 auftraten und mehr als 50.000 Menschen töteten, immer wahrscheinlicher.
- In Subsahara-Afrika werden mehr Dürreperioden den Zugang zu Trink- und Bewässerungswasser einschränken und die landwirtschaftliche Produktivität verringern.
4. Nennen Sie Botschafter des Klimawandels
Verweisen sie auf Boten des Klimawandels, mit denen niemand rechnet:
- Die größten Öl- und Gasunternehmen der Welt, die die Realität des vom Menschen verursachten Klimawandels anerkennen.
- Investoren, die die CEOs von Unternehmen bitten, die Auswirkungen ihrer Aktivitäten auf den Klimawandel und die Umwelt zu berücksichtigen.
- Experten und Entscheidungsträger auf der ganzen Welt, die die Gefahr des Klimawandels erkannt haben.
- Versicherungsunternehmen, die das Risiko als ihr Geschäft bewerten.
5. Erklären Sie, was getan werden kann
Der CO2-Fußabdruck der meisten Menschen wird vor allem durch den Energieverbrauch bei Reisen und im Haushalt geprägt. Besprechen Sie aber auch darüber, was sie als Teil eines Kollektivs tun können - zum Beispiel in ihrer Gemeinde oder am Arbeitsplatz. (kiky)