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U-Boot-Krimi: Kapitän gesteht Leichenschändung
Der dänische Erfinder Peter Madsen hatte bislang alle Vorwürfe bestritten. Gegen ihn wird wegen dem Tod einer schwedische Journalistin auf seinem U-Boot ermittelt.
Seit 24 tagen sitzt der dänische Tüftler Peter Madsen in Untersuchungshaft. Ihm werden Mord und Leichenschändung vorgeworfen. Bislang hatte er beides bestritten.
Wie jetzt bekannt wurde, will sich der Verdächtige vor Gericht der Leichenschändung schuldig bekennen. Weil er die Leiche der vermissten Journalistin Kim Wall ins Meer gekippt habe, habe er sich der Störung der Totenruhe schuldig gemacht. Das verkündete seine Anwältin vor der Verhandlung gegenüber der dänischen Zeitung "BT".
Kim Wall wurde zuletzt gesehen, als sie am 10. August mit dem Tüftler Peter Madsen an Bord von dessen U-Boot "Nautilus" ging. Am selben Tag verschwand das selbstgebaute U-Boot. Nach Überzeugung der Ermittler hatte der Kapitän es selbst versenkt.
Tödlicher Unfall an Bord?
Nach dem Untergang der "Nautilus" hatte Madsen ausgesagt, er habe die 30-jährige Journalistin zuvor auf der Insel Refshaleøen bei Kopenhagen abgesetzt. Bei den folgenden Einvernahmen bröckelte diese Behauptung. Schließlich gab der Däne an, die Frau sei bei einem Unfall an Bord des U-Boots umgekommen.
Er habe die Leiche der Journalistin nach dem Unglück in der Køge-Bucht über Bord geworfen.Dort wurde schließlich von der dänischen Polizei ein weiblicher Torso ohne Kopf oder Gliedmaßen gefunden. Das Gericht in Kopenhagen soll am Dienstag festlegen, ob Madsen weiter in Untersuchungshaft bleibt. (red)