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Demokrat Jones gewinnt überraschend in Alabama
Das Rennen um den Senats-Platz im US-Bundesstaat Alabama war eng. Demokrat Doug Jones hat sich gegen Republikaner Roy Moore durchgesetzt – eine Blamage für Trump.
Der Demokrat Doug Jones hat überraschend die Nachwahl für einen Senatssitz im seit Jahrzehnten von Republikanern dominierten US-Bundesstaat Alabama gewonnen. Die Niederlage des Republikaners Roy Moore ist eine Riesenblamage für US-Präsident Donald Trump. Immerhin galt Alabama als republikanische Hochburg, Trump holte in dem konservativen Bundesstaat bei der Präsidentenwahl im Vorjahr mehr als 60 Prozent der Stimmen.
Durch den Sieg des 63-jährigen Menschenrechtsanwalts Jones haben Trumps Republikaner nur noch eine Mehrheit von 51 zu 49 Stimmen im Senat, der neben dem Repräsentantenhaus die zweite Kammer des US-Kongresses ist. Demnach dürfte es künftig schwieriger sein, große Gesetzesvorhaben, etwa die bevorstehende Steuerreform, durchzusetzen.
"Es ist nie vorbei"
Dennoch gratulierte der US-Präsident dem Demokraten zum Sieg. Die Republikaner würden in sehr kurzer Zeit noch einmal eine Chance haben, diesen Sitz im Senat zu erobern, schrieb Trump am Dienstag (Ortszeit) auf Twitter und verkündet: "Es ist nie vorbei!"
Der Menschenrechtsanwalt Jones lag am späten Dienstagabend nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Urnen schon um mehrere Tausend Stimmen vor seinem republikanischen Kontrahenten Roy Moore. Der Vorsprung des Demokraten war somit uneinholbar, wie mehrere US-Medien berichteten.
Wahlkampf von Belästigungsvorwürfen geprägt
Moores Wahlkampf war durch sexuelle Belästigungsvorwürfe erschüttert worden. Mehrere Frauen hatten ihm vorgeworfen, sich in den 1970er Jahren ihnen gegenüber unangemessen verhalten zu haben. Eine der öffentlichen Anklägerinnen sagte, sie sei damals erst 14 Jahre alt gewesen. Trump unterstütze den Republikaner dennoch.
Im konservativ geprägten Südstaat Alabama liegt der letzte Sieg eines Demokraten Jahrzehnte zurück. Die Niederlage in Alabama kommt in einer schwierigen Zeit für Präsident Trump. Seine Umfragewerte sind auf einem neuen Tief angelangt. (red)