Coronavirus

Zweifache Mutter (32) ohne Impfung auf Intensivstation

Die Spitäler in Salzburg stehen vor einem Betten-Kollaps. Uta Hoppe, Primaria im Landeskrankenhaus Salzburg, berichtet von tragischen Schicksalen.

Heute Redaktion
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Pfleger auf einer Intensivstation
Pfleger auf einer Intensivstation
Jan Woitas / dpa / picturedesk.com

Die Corona-Lage in Österreich wird immer dramatischer. Die Spitäler in Salzburg stehen vor dem Betten-Kollaps. Als Vorsichtsmaßnahme wird bereits ein Triage-Team in einzelnen Kliniken eingesetzt, "Heute" berichtete.

"Alle Not-Patienten können noch versorgt werden, es werden auch noch Eingriffe durchgeführt, einige wurden zurückgenommen. Wir haben aufgrund der angespannten Situation eine Triagierungskommission eingerichtet, das ist eine vorausschauende Maßnahme", betonte Uta Hoppe, Primaria im Landeskrankenhaus Salzburg, bei einer Pressekonferenz.

Auf der Intensivstation sind in Salzburg 31 von 51 Corona-Betten belegt. Insgesamt gebe es 150 Intensivbetten für andere Patienten. Wie Gesundheitsreferent Christian Stöckl erklärte, seien das keine "Betten, die auf Patienten warten, sondern im Notfall freigemacht werden können". Das bedeutet sie fehlen dann für anderen Personen, die eine Behandlung benötigen.

"Für das Personal kaum zu verkraften"

Laut Hoppe müssen auf den Intensivstationen zum größten Teil Ungeimpfte ohne Vorerkrankungen betreut werden. Sie spricht von "tragischen Schicksalen". So liegt derzeit etwa ein 51-Jähriger, der bald Vater wird und eine 32-Jährige, zweifache Mutter auf der Intensivstation. "Das ist für die Familie eine Tragödie und für das Personal dauerhaft kaum zu verkraften", so die Medizinerin.

Teilweise landen auch Menschen mit Impfdurchbrüchen auf den Intensivstationen. Hier handelt es sich aber meist um immunsupprimierte Patienten, bei denen die Impfung kaum wirkt. Hoppe nannte etwa eine Person mit einer Lungentransplantation als Beispiel. "Wir hatten bislang in Salzburg nur zwei Personen auf der Intensivstation, wo wir die Durchbrüche nicht erklären konnten. Diese Menschen hatten auch keine Vorerkrankungen. Der eine Patient war im mittleren Alter, der andere etwas älter", erklärte die Ärztin.

In Israel habe man im September die Booster-Wirkung gesehen. Wie Hoppe ausführt, nimmt auch beim Impfstoff von Biontech der Schutz vor allem bei den älteren Menschen bereits nach vier Monaten ab.

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