So wählen Armutsbetroffene

Mama im Sozialmarkt: "Politik lässt mich im Stich"

Wie kann ich mir Essen und Wohnen leisten? Werden es meine Kinder besser haben? "Heute" fragte Sozialmarkt-Kunden, was sie bewegt.
04.03.2025, 05:45

Energie, Mieten, Lebensmittel: Die zum Teil massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten führen dazu, dass sich auch viele berufstätige Wiener ihr Leben kaum leisten können. "Heute" hörte sich in einem Donaustädter Sozialmarkt um, was sich diese immer größere Zahl von Menschen von der Politik wünscht.

„Es kümmert sich immer noch keiner um Eltern, Mütter, Alleinerzieher. Sobald ein Kind krank ist, bist du aufgeschmissen. Ich habe da keine Unterstützung“
Ebru (37)zweifache Mutter

Die Zweifach-Mutter Ebru (37) fühlt sich von der Politik im Stich gelassen: "Es kümmert sich immer noch keiner um Eltern, Mütter, Alleinerzieher. Sobald ein Kind krank ist, bist du aufgeschmissen. Ich habe da keine Unterstützung", sagt sie. Sie geht am 27. April zur Wahl, wählt aber ungültig. "Ich fühle mich von keiner Partei vertreten." Und sie fürchtet um die Sicherheit in Wien. Ihre Tochter lasse sie daher nicht mehr alleine aus der Wohnung.

Jackie (29): "Migranten werden bevorzugt"

Auch Jackie (29) hat zwei Kinder, will diesmal wieder die FPÖ wählen. Denn: "Die Österreicher sollen auch einmal vorkommen, nicht nur die anderen. Überall", findet sie. Sowohl was das Thema Wohnen angeht als auch Finanzen – bevorzugt würden laut ihr immer Migranten. Auch ihre Tochter (9) leide unter der Bevorzugung von Migranten: "Sie braucht viel Aufmerksamkeit beim Lesen in der Schule, die sie nicht kriegt, sondern eher die ausländischen Kinder"

Sozialmarkt-Betreiber: Viele Kunden mit Vollzeitjob

"Mittlerweile sind die Besucher hier quer durchgemischt. Dadurch, dass alles teurer geworden ist, kommen nun auch viele, die einem Vollzeitjob nachgehen. Das war früher nicht so", erklärt Alexander Schiel, Leiter des Sozialmarktes in der Ullreichstraße in der Wiener Donaustadt. "Sie fallen schon unter die Armutsgrenze, die derzeit bei 1.570 Euro liegt, als ich hier angefangen habe, vor 17 Jahren, war die Grenze, um bei uns einzukaufen, bei 780 Euro."

Laut Schiel kommen immer mehr Leute, die auf die Angebote des Marktes angewiesen sind. Früher sei die Hemmschwelle dafür noch viel größer gewesen, doch heute ginge es für viele einfach nicht anders.

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