Grüne Wien im Umbruch: Martin Margulies (links) , der nach 24 Jahren nicht mehr für den Gemeinderat kandidieren darf, rechts Ömer Öztas (rechts), der aus der Partei ausgeschlossen wurde. Im Hintergrund die Landesversammlung der Wiener Grünen.
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Bei den Wiener Grünen brodelt es: Gemeinderat Ömer Öztas wurde offiziell aus der Partei ausgeschlossen. Der Grund: Er soll gezielt Unterstützer aus der türkischen Community in die Partei "eingeschleust" haben, um seine Wiederwahl auf die Kandidatenliste zur Gemeinderatswahl am 27. April zu sichern. Die Grünen bestätigten am Sonntag einen entsprechenden Bericht des "Kurier".
Bereits Ende Jänner war Öztas suspendiert worden, wodurch er bei der Listenerstellung am Samstag nicht kandidieren durfte. Nun folgte der endgültige Ausschluss. Öztas selbst weist die Vorwürfe zurück und kündigte an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen. Sein aktuelles Gemeinderatsmandat kann er vorerst behalten.
Ein weiteres politisches Erdbeben ereignete sich bei der Listenerstellung: Martin Margulies, seit 24 Jahren im Wiener Gemeinderat und Budgetsprecher der Grünen, darf nicht mehr antreten. Der langjährige Politiker scheiterte an einer parteiinternen Hürde – einer Zweidrittelmehrheit, die erforderlich ist, um nach zwei Amtsperioden erneut auf die Liste zu kommen.
Die Abstimmung geriet ins Chaos: Weil Stimmzettel nicht eindeutig interpretierbar waren, musste sie wiederholt werden. Doch auch beim zweiten Durchgang bekam Margulies nicht die nötige Zustimmung – sein politisches Kapitel bei den Grünen ist damit nach über zwei Jahrzehnten beendet.
Die Grünen-Landesversammlung verlief alles andere als ruhig. Mehrere Abstimmungen wurden unterbrochen, weil es Klärungsbedarf zu sogenannten Zulassungsabstimmungen gab. Dabei wurde deutlich: Hinter den Kulissen wurde um Einfluss und Macht gerungen.
Die Spitzenkandidaten der Wien-Wahl am 27. April 2025
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Madeleine Petrovic (68), Liste Petrovic: Die ehemalige Grünen-Chefin kämpft um die nötigen Unterstützungserklärungen, will wie schon bei der Nationalratswahl antreten.
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Heinz-Christian Strache (55), THC: Die Ibiza-Affäre kegelte ihn aus der Bundesregierung und aus der FPÖ. Bei der Wien-Wahl 2020 scheiterte seine Partei an der 5-Prozent-Hürde, jetzt will er "Bürgermeister der Herzen" werden.
Tageszeitung "Heute"
Michael Ludwig (63), SPÖ: Der Michael-Häupl-Nachfolger regiert sei 24. Mai 2018 die Bundeshauptstadt. Seine politische Laufbahn startete 1994 als Bezirksrat in Floridsdorf.
Tageszeitung "Heute"
Dominik Nepp (42), FPÖ: Er wurde in Folge der Ibiza-Affäre 2019 zum Wien-Chef der Blauen, war auch schon einmal Vizebürgermeister. Er will Ludwig vom Thron stoßen.
Tageszeitung "Heute"
Judith Pühringer (49), Grüne: Die Währingerin war bereits 2020 Teil der Verhandlungsteams mit der SPÖ. Sie macht sich für soziale Gerechtigkeit, Klima und Bildung stark.
Tageszeitung "Heute"
Karl Mahrer (69), ÖVP: Der frühere Landespolizeikommandant von Wien saß zwischen 2017 und 2021 im Nationalrat, nach dem Rücktritt von Gernot Blümel übernahm er die Wiener Volkspartei.
Tageszeitung "Heute"
Christoph Wiederkehr (34), NEOS: Der gebürtige Salzburger ist seit 24. November 2020 Wiener Vizebürgermeister, inzwischen auch stv. Vorsitzender der pinken Bundespartei.
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Madeleine Petrovic (68), Liste Petrovic: Die ehemalige Grünen-Chefin kämpft um die nötigen Unterstützungserklärungen, will wie schon bei der Nationalratswahl antreten.
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Heinz-Christian Strache (55), THC: Die Ibiza-Affäre kegelte ihn aus der Bundesregierung und aus der FPÖ. Bei der Wien-Wahl 2020 scheiterte seine Partei an der 5-Prozent-Hürde, jetzt will er "Bürgermeister der Herzen" werden.
Tageszeitung "Heute"
Michael Ludwig (63), SPÖ: Der Michael-Häupl-Nachfolger regiert sei 24. Mai 2018 die Bundeshauptstadt. Seine politische Laufbahn startete 1994 als Bezirksrat in Floridsdorf.
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Dominik Nepp (42), FPÖ: Er wurde in Folge der Ibiza-Affäre 2019 zum Wien-Chef der Blauen, war auch schon einmal Vizebürgermeister. Er will Ludwig vom Thron stoßen.
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Die Listenerstellung für die Wien-Wahl zeigt, dass die Grünen nicht nur inhaltlich, sondern auch intern vor großen Herausforderungen stehen. Die nächsten Wochen bis zur Wahl dürften spannend werden.
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