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Zwei Kinder in Bayern sterben am seltenen Bornavirus
In einem bayrischen Dorf mit 2000 Einwohnern sind gleich zwei Kinder am Bornavirus erkrankt und verstorben. Experten stehen vor einem Rätsel.
In einem 2000-Seelen-Dorf in Bayern ist ein Bub an einem seltenen Virus gestorben. Vor rund zwei Wochen sei der Siebenjährige an den Folgen einer Infektion mit dem Bornavirus gestorben, wie die "Bild" berichtet. Das Virus ist tödlich und extrem selten. Trotzdem war im gleichen Dorf im Landkreis Mühldorf am Inn bereits vor drei Jahren ein elfjähriges Mädchen wegen des Virus verstorben.
Blutproben
Das wirft viele Fragen auf, die das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zusammen mit dem Universitätsklinikum Regensburg in einer Studie beantworten will, wie Focus.de schreibt. Mittels Blutproben und Nasen-Rachen-Abstrichen, die freiwillig abgegeben werden können, soll untersucht werden, ob es neben den mitunter tödlich verlaufenden Gehirnentzündungen auch andere Formen von Infektionen gäbe. Diese könnten milder oder ganz ohne Symptome verlaufen, weshalb das Blut auf Antikörper untersucht werden soll.
Was ist das Bornavirus?
Das Virus, welches auch als "Pferdeborna" bekannt ist, gilt seit mehr als 250 Jahren als Tierseuche. 2018 wurde es zum ersten Mal als Ursache für eine schwere Gehirnentzündung bei einem Menschen identifiziert. Bisher sei die Feldspitzmaus die einzige bekannte Spezies, die ein sogenanntes "Virusreservoir" sei. Das heißt, die Mäuse tragen das Virus zwar in sich, werden selbst aber nicht krank. Über sie könne das Virus jedoch auf andere Tiere oder auch Menschen übertragen werden, auch ohne dass es zu einem direkten Kontakt komme, so Focus.de.
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