Wien
Burggasse statt Sacher – Koch-Duo macht "alles möglich"
Unabhängig wollen sie sein, tun, was ihnen gefällt. Das gefällt auch den Gästen. Mit saisonaler Karte starten zwei Wahlwiener in der Burggasse durch.
Die beiden kennen sich seit zehn Jahren, haben einige Jahre zusammen im Schlosshotel Velden und im Gourmet Restaurant Sacher Wien gearbeitet. "Die Kulinarik brachte uns in die Hauptstadt". Ursprünglich kommen sie aus der Steiermark und Niederösterreich. Konstantin Stadler (26) und Andreas Thomas (29) haben nun in der Burggasse 64 (Wien Neubau) ein süßes kleines Lokal (54 Quadratmeter, 22 Plätze) für "Fine Dining" eröffnet.
Die gelernten Köche hatten nach Jahren in der gehobenen Gastronomie irgendwann den innigen Wunsch, unabhängig und selbstständig zu arbeiten, darauf "zu machen, was wir wollen". Zunächst hatten sie einen Foodtruck im Sinn: Mit dem Starkstrom und der ganzen Logistik war es dann aber alles gar nicht so einfach, wie gedacht. Und so schauten sie sich Immobilien an und bauten ihren Traum auf festen Boden statt auf Sand. Dass es die richtige Entscheidung war, zeigt die Aufnahme im Gault und Millau 2023, wo sie 14 von 20 möglichen Punkten erhielten.
Beef Tatar und Kalbsschnitzel sind immer da
Und die täglichen Reservierungen. "Wir haben kaum walk-in Gäste. Die Mehrheit kommt nur auf Reservierung". Bei der Reservierung können die Gäste dann auch sagen, ob sie glutenfrei oder vegan essen wollen oder weitere Besonderheiten wünschen. Die beiden Köche machen alles möglich, sagen sie.
Die Karte wechselt alle vier Wochen. So sind die Zutaten immer absolut saisonal. Insgesamt gibt es auf der Karte um ein Dutzend Gerichte zur Wahl. Einen fixen Platz im Menü haben das Beef Tatar und das Kalbsschnitzel. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Essen und den Weinen. An Cocktails gibt es nur die Basics und an Kaffees auch.
Bio soweit wie möglich
Neben dem Klassiker Wiener Schnitzel vom Bio-Kalb mit Petersilerdäpfeln und Rahmgurkensalat um 25 Euro haben Stadler und Thomas weitere Bestseller im Programm: Steinbutt mit Goldrübe an Gnocci und Brunnenkresse (Tipp!) für 37 Euro und die Rote Rübe mit Quinoa, Dörrzwetschgen und Ingwer (12 Euro, günstigstes Gericht – köstlich).
Die Speisen sind nicht nur im Geschmack sehr beeindruckend, auch optisch machen sie einiges her. Durchaus #instagramable. Beim Wein haben die beiden den Fokus auf Österreich, ausbalanciert rot und weiß mit einer gewissen Jahrgangstiefe.
Das günstigste Glaserl ist mit 5.80 Euro ein Orange Naturwein. Das 5-Gänge-Menü namens "Tasting Menü“ ist für 80 Euro zu haben, mit glasweiser Weinbegleitung sind es 40 Euro extra. Mit einer feinen Panna Cotta zum Abschluss mit Apfel, Zitrone und Piemonteser Haselnüssen für 12 Euro kann man die lohnenden Ausgaben dann auch leichter verdauen.
