Österreich

Nur mehr Geimpfte und Genesene dürfen in dieses Bad

Aufregung in der niederösterreichischen Gemeinde Bisamberg: Ab sofort ist dort der Zutritt zum Hallenbad nur mehr mit 2G-Regel möglich.

Christine Ziechert
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Im Florian-Berndl-Bad in Bisamberg (NÖ) geht Schwimmen nur mehr mit 2G-Regel.
Im Florian-Berndl-Bad in Bisamberg (NÖ) geht Schwimmen nur mehr mit 2G-Regel.
Getty Images/iStockphoto (Symbolfoto)

Eine umstrittene Maßnahme des Hallenbades Florian Berndl in Bisamberg (NÖ) sorgt derzeit für Unmut, aber auch für Zuspruch: Denn seit 11. September ist der Eintritt für Personen ab zwölf Jahren nur mehr für doppelt Geimpfte und Genesene möglich. Einzige Ausnahme: Klassen, die einen Schul-Schwimmkurs absolvieren – hier überlässt der Bad-Betreiber die Entscheidung der jeweiligen Schule. Die Regel gilt natürlich auch für Sauna-Besucher.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com

    Für Genesene gilt wiederum: Bis zu einem Zeitraum von sechs Monaten nach Genesung ist der Eintritt erlaubt, danach muss mindestens eine Impfung nachgewiesen werden. Eine weitere Ausnahme macht das Hallenbad wenn eine (Vor)Erkrankung vorliegt und eine Impfung daher nicht zu empfehlen ist. In diesem Fall reicht eine ärztliche Bestätigung und ein gültiger PCR-Test. Das Bad rechtfertigt die Maßnahme damit, dass "wir dadurch unseren Gästen ein sicheres Bade- und Saunaerlebnis ermöglichen und versuchen, einen weiteren Lockdown zu verhindern."

    Auf "Heute"-Nachfrage erklärt einer der beiden Bad-Geschäftsführer, Ulf Seifert, den Hintergrund der neuen Regelung: "Die Corona-Regeln sind derzeit so unübersichtlich, keiner kennt sich mehr aus. Wir wollten daher eine Maßnahme treffen, die auch die Chance hat, die ganze Saison über zu halten. Das halten wir für sinnvoller. Denn Änderungen gab es ja in letzter Zeit ziemlich oft. Und wir glauben, dass es bald in Richtung 2G-Regel gehen wird."

    Keine privaten Schwimmkurse für ungeimpfte Kinder ab zwölf Jahren

    Während einige auf der Facebook-Seite des Bades die Aktion loben ("Find' ich super! Hoffentlich bald überall im öffentlichen Raum so"), findet die Mehrheit der Bad-Besucher eher kritische Worte: "Für mich ist dieses Bad, in dem ich sehr viele schöne Stunden meines Lebens verbracht habe, mit dieser Aktion auch für die Zeit nach dem Corona-Wahnsinn Geschichte", schreibt etwa eine Userin. Auch Kommentare wie "Ihr seids ja noch besser als die Regierung mit den Maßnahmen" oder "Nicht ganz verordnungskonform laut Bundesministerium" finden sich darunter.

    Kritik an der Maßnahme sowie am Korneuburger Bürgermeister Christian Gepp (ÖVP) – die Stadtgemeinde Korneuburg ist zu 80 Prozent, Bisamberg zu 20 Prozent Gesellschafter des Bades – kommt auch von der FPÖ: "Mit der 2G-Regel im Schwimmbad schafft die ÖVP auch die Impfpflicht für alle Kinder, die im Schwimmverein aktiv sind. Kindern, die nicht geimpft sind, wird von einem Tag auf den nächsten ihr liebstes Hobby verboten. Die ÖVP geht hier mit einer Autorität gegen Kinder und Jugendliche vor, die ihresgleichen sucht. Ich fordere den ÖVP-Bürgermeister auf, diese schikanöse 2G-Regel sofort zurückzunehmen. Der Impfstatus darf nicht über das Hobby von Kindern entscheiden!", meint FPÖ-Gesundheitssprecherin Ina Aigner.