Österreich
Zug überfüllt – Schulkinder müssen am Boden sitzen
Weil eine Garnitur der Murtalbahn in Reparatur war, mussten die Kinder dicht gedrängt am Boden sitzen. Eltern und Politik schlagen Alarm.
Täglich pendeln mehrere hundert Kinder mit der Murtalbahn die 65 Kilometer von Murau (Steiermark) ins Schulzentrum nach Tamsweg (Salzburg) - und wieder zurück. Doch immer häufiger kommt es vor, dass anstatt der üblichen Dreier-Zuggarnitur nur eine Doppelgarnitur fährt. Schulkinder müssen aus Platzmangel dann teils dicht gedrängt am Boden sitzen.
Zukunft der Murtalbahn ungewiss
"Unsere Hardware ist relativ alt, Ausfälle passieren leider", sagt Bereichsleiter Martin Kores zur "Kleinen Zeitung". "Wenn die Zuggarnitur in der Werkstätte zur Revision ist, müssen wir auf die kleine Garnitur umsteigen." Nachdem die Steiermärkischen Landesbahnen nicht Eigentümer der Murtalbahn sind, ist für alle Neuanschaffungen das Okay des Landes notwendig. Und dort laufen gerade die zähen Verhandlungen über die Zukunft der historischen Schmalspurbahn.
"Die Murtalbahn wird zur Stillstandsbahn. Es liegen einige Lösungskonzepte für eine moderne Murtalbahn auf seinem Tisch, er [Verkehrs-Landesrat Anton Lang, Anm. d. Red.] muss sie sich nur endlich umsetzen wollen. Die Probleme der Murtalbahn dürfen keine unendliche Geschichte werden", übt Neos-Sprecher Robert Reif heftige Kritik.
Nachdem es in letzter Zeit auch immer häufiger zu Beschwerden von Eltern gekommen war, dass die Bahn überfüllt sei und die Kinder in Zeiten der Pandemie dicht gedrängt am Boden eines öffentlichen Verkehrsmittels ihren Schulweg zurücklegen müssten, wolle man in den kommenden Tagen drei Zählungen durchführen, so Kores. Sollte es wirklich überdimensioniert sein, werde ein zusätzlicher Verstärkerbus für die Schulkinder eingesetzt.