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Tarif-Dschungel: Zug-Tickets ins Ausland nicht gültig

Personen, die mit der Bahn ins Ausland fahren möchten, stoßen bei der Buchung internationaler Verbindungen oftmals auf Schwierigkeiten. Die Details:

André Wilding
Der Weg zu einem Zugticket ins Ausland ist oft nicht gerade einfach.
Der Weg zu einem Zugticket ins Ausland ist oft nicht gerade einfach.
Getty Images/ Symbolbild

Bei den Österreichischen Bundesbahnen, kurz ÖBB, bekommen Passagiere für viele Bahnreisen ins Ausland keine Tickets mehr – und zwar auch auf Verbindungen, bei denen das früher noch ohne Probleme möglich war. Das berichtet am Dienstag das Ö1-Morgenjournal.

Die Ursachen dafür seien immer kompliziertere Tarife in den einzelnen Ländern, die untereinander nicht (mehr) zusammenpassen. Dazu komme auch noch, dass die europäischen Bahn-Unternehmen ihre Ticket-Systeme digitalisiert hätten – allerdings nicht gleich, sondern unterschiedlich.

Besonders auf Umsteigeverbindungen und Reisen über die Nachbarländer hinaus seien durchgehende Auslandsfahrkarten deshalb seltener buchbar geworden, berichtet Ö1. Richtig kompliziert wird es dann, wenn auch noch einzelne Teilstrecken bei verschiedenen Bahn-Unternehmen gebucht werden müssen.

Sprachliche Hürde ein Problem

"Es ist überhaupt ein Problem herauszufinden, welche Bahngesellschaft zuständig ist, wo ich diese Homepage finde, eine Telefonnummer oder Verkaufsstelle", kritisiert Sylvia Leodolter von der Arbeiterkammer Wien im Ö1-Morgenjournal.

Haben Fahrgäste schließlich herausfinden können, welche Bahngesellschaft in welchem Land genau zuständig ist, steht man oftmals vor einer weiteren Hürde: die Sprache! Leodolter: "Ohne Englisch geht gar nichts, aber manchmal wird es auch gut sein, Polnisch oder auch Portugiesisch zu sprechen. Und das können die meisten Fahrgäste natürlich nicht."

Das sei laut Leodolter ohnehin "zu viel verlangt". Müssen bei einer Reise ins Ausland mehrere Fahrkarten für einzelne Teilstrecken bei verschiedenen Bahn-Unternehmen gekauft werden, weil kein durchgehendes Ticket buchbar ist, gibt es laut Ö1 spätestens dann ein Problem, wenn etwas nicht nach Plan verläuft.

"Das muss sich ändern"

"Wenn ich meine Anschlusszüge wegen eines Problems, das aufgetreten ist, nicht erwische, dann kommt es dazu, dass ich möglicherweise keine Verspätungsentschädigung erhalte", erklärt die Expertin. Verkehrsministerin Leonore Gewessler übt an der mangelnden Kooperationsbereitschaft vieler ausländischer Bahnen scharfe Kritik – und sieht die EU gefordert.

"Das muss sich ändern und deshalb freut es mich, ich habe auch immer sehr darauf gedrängt, dass die Kommission jetzt angekündigt hat, im ersten Quartal 2023 eine Verordnung vorzulegen", wird Ministerin Gewessler am Dienstag im Ö1-Morgenjournal zitiert.

Und genau mit dieser Verordnung soll eine weitere Hürde bei Auslandsreisen abgeschafft werden. Denn in der Europäischen Union gibt es momentan auch keine zentrale Fahrplanauskunft, die alle europäischen Zugverbindungen anzeigt.

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