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Zug erfasst Kinder – für Bub (10) kam Hilfe zu spät

Ein Güterzug erfasst im deutschen Recklinghausen zwei Kinder. Ein 10-Jähriger kam dabei ums Leben, sein 9-Jähriger Freund wurde schwer verletzt. 

In Recklinghausen wurde ein 10-jähriger Junge von einem Güterzug erfasst und getötet.
In Recklinghausen wurde ein 10-jähriger Junge von einem Güterzug erfasst und getötet.
Thomas Banneyer / dpa / picturedesk.com

Man sieht nicht viel am späten Donnerstagabend von der Bahnstrecke in Recklinghausen, an dem Stunden zuvor zwei Kinder von einem Güterzug erfasst wurden. Fest steht: Für eines von ihnen kam jede Hilfe zu spät. Das andere wurde am Abend noch operiert. Wie ein Polizeisprecher gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur" erklärt, sei der 9-Jährige "aktuell nicht mehr akut in Lebensgefahr". 

"Unsere Gedanken sind bei dem Kind, das im Krankenhaus ist, dass das gut geht", sagt Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul mit bedrückter Stimme am Abend an der Absperrung in weitem Abstand von den Unglücksgleisen. Er war kurzerhand nach Recklinghausen gefahren, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. Kurz zuvor hatte ein Rettungswagen die Eltern des Kindes in das Krankenhaus gefahren. "An der Eisenbahn, Kinder im jungen Alter: Das ist schon fürchterlich, was da passiert ist", sagt der Minister.

Verlassenes Bahngebäude

Ein junger Mann und seine beiden Freunde kommen zur Absperrung, wo sich am Abend mehrere Dutzend Menschen versammelt hatten. Er wohne in der Nähe und kenne die Familie des verletzten Kindes. Als er gehört habe, was passiert sei, habe er sofort zu Hause angerufen und sich nach seinen jüngeren Geschwistern erkundigt. Zum Glück waren sie zu Hause, berichtet der 24-Jährige.

Die drei erzählen, dass es dort zwischen den Gleisen am alten Ostbahnhof ein verlassenes, ehemaliges Bahngebäude gebe, in dem sich häufig Jugendliche aufhielten. Als Kinder hätten sie selbst dort gespielt. Man komme dort entweder durch die Büsche oder über die Gleise hin. Doch ob das Unglück dort geschah oder woanders, bleibt zunächst offen.

Kurz nach 18 Uhr war der Notruf gekommen. Die Polizei vermutet, dass der Lokführer des Unglückszuges die Feuerwehr verständigt hatte. Von mehreren Kindern war zunächst die Rede. Später sagt ein Polizeisprecher: "Wir haben keine Hinweise, dass ein drittes Kind beteiligt ist." Die kriminaltechnische Spurensuche an der Bahnlinie dauerte in der Nacht an.

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