Wintersport
Zu viel Hirscher? ORF-Mann Polzer zählt Skimarken auf
ORF-Kommentator Oliver Polzer sprach im Super-G von Wengen am Freitag ungewohnt oft die Skimarken an. Warum, erklärte der TV-Sender nun.
Aleksander Aamodt Kilde entschied den Super-G auf der Lauberhorn-Strecke am Freitag für sich – auf Atomic. Gefolgt vom Schweizer Lokalmatador Stefan Rogentin (+0,27), der Fischer-Bretter angeschnallt hatte und dem Saison-Überflieger Marco Odermatt (+0,66), der auf seiner langjährigen Marke Stöckli fährt. Als bester ÖSV-Läufer wurde Vincent Kriechmayr Vierter (+1,10), der Oberösterreicher vertraut auf Head.
Polzer und die Skimarken
All das wissen die Skifans, die das Rennen im ORF verfolgten. Denn Kommentator Polzer sprach während der Live-Übertragung auffällig oft die Skimarken der besten Speed-Fahrer der Welt an. Vor der Zieldurchfahrt von Kildes Siegerfahrt sagte Polzer etwa: "Kilde auf Atomic unterwegs, der führende Rogentin auf Fischer". Weiters sagte Polzer: "Bei Dominik Paris (der Fünfter wurde, Anm.) sei wieder einmal dazu gesagt: Er ist auf Nordica unterwegs. Mit Kilde haben wir einen Atomic-Piloten in Führung." Später philosophierte der ORF-Kommentator dann auch, ob es nationenüberschreitende Besprechungen unter den Fahrern der Skimarken gebe, freilich immer mit dem expliziten Nennen des Markennamens.
Für heimische Ski-Fans war dies jedenfalls ungewohnt, wurden die Ski-Marken meist nicht derart offensiv angesprochen und in den Vordergrund gerückt. Böse Zungen behaupteten schon, dies habe mit dem Einstieg von Marcel Hirschers Marke "Van Deer Red Bull Sports" zu tun. Denn die Marke wurde jüngst vor dem Flutlicht-Slalom in Madonna mit einem eigenen Beitrag vorgestellt, der erste Erfolg der neuen Skimarke durch Henrik Kristoffersen im Garmisch-Slalom ebenso ausgiebig thematisiert. Und das, obwohl die Skimarke auf offiziellen FIS-Listen gar nicht aufscheint, ist die Erwähnung eines Sponsors auf Skiern doch verboten. Genauso darf das Logo, das auch einen Bullen beinhaltet, nicht ersichtlich sein, muss abgeklebt werden.
"Wie in der Formel 1"
"Heute" frage nach dem Super-G jedenfalls beim heimischen Rundfunk nach. „Ebenso wie bei der Formel 1 die Namen der Rennställe genannt werden ist dies auch bei Skirennen seit vielen Jahren gelebte Praxis – nicht zuletzt auch deshalb, weil diese Info von den Ski-Fans oft nachgefragt wird", hieß es von Seiten des ORF. An der Betonung der Skimarken wird sich künftig also wenig ändern...