Lied über Hamas-Angriff?
Zu politisch! Israel knickt ein und ändert "ESC"-Song
Nach etlichen Diskussionen sowie Demonstrationen gibt es nun eine Entscheidung über den "ESC"-Song aus Israel. Man will "notwendige Anpassungen".
Der israelische Beitrag für den diesjährigen "Eurovision Song Contest" löste Kontroversen aus, da er als zu politisch empfunden wurde. Beim Song "October Rain" könnte es nämlich um das Massaker der Hamas am 7. Oktober gehen.
Es gab zahlreiche Forderungen, das Land vom Wettbewerb auszuschließen, da die Regeln vorsehen, dass die Veranstaltung "in keinem Fall politisiert und/oder instrumentalisiert und/oder anderweitig in Verruf gebracht wird". Die Europäische Rundfunkunion (EBU) erklärte allerdings weiterhin eine Teilnahme von Israel, denn der "ESC" sei "ein Wettbewerb für Rundfunkanstalten – nicht für Regierungen". Das Lied wurde daraufhin aber geprüft.
Der israelische Sender Kan erwog zunächst, bei Änderungswünschen zu boykottieren, entschied sich jetzt aber doch, den Songtext zu überarbeiten, um eine Teilnahme zu ermöglichen.
"October Rain" über Hamas-Angriff?
Die Entscheidung, den Songtext zu ändern, erfolgte auch aufgrund der Bemühungen des israelischen Präsidenten Isaac Herzog, der betonte, dass Israel seine Stimme in internationalen Foren deutlich erheben müsse und deshalb "notwendige Anpassungen" gefordert hatte.
Die EBU und der israelische Sender Kan waren in Kontakt, um die Überarbeitung des Liedes zu koordinieren. Es wurde vereinbart, dass die Texter von "October Rain" und dem zweitplatzierten Lied "Dance Forever" aus dem Vorentscheid gemeinsam eine neue Version des Liedtextes erstellen sollten, um politische Bezüge zu vermeiden.
Die israelische Kandidatin Eden Golan (20) soll auch den überarbeiteten Song beim "ESC" vortragen. Die endgültige Entscheidung über den Beitrag Israels wird am 10. März bekannt gegeben, und das Finale des Musikspektakels findet am 11. Mai in Malmö statt. Für Österreich geht Kaleen (29) mit "We Will Rave" ins Rennen.