"Doppelmoral"

Schwedische Künstler wollen Israel vom ESC ausschließen

Mehr als 1.000 schwedische Künstler haben die Europäische Rundfunkunion (EBU) dazu aufgerufen, Israel vom diesjährigen Song Contest auszuschließen.

Heute Entertainment
Schwedische Künstler wollen Israel vom ESC ausschließen
Beim Eurovision Song Contest 2023 trat Noa Kirel mit ihrem Song "Unicorn" für Israel auf.
Aaron Chown / PA / picturedesk.com

Die Zeitung "Aftonbladet" veröffentlichte am Montag einen Offenen Brief, den unter anderen die Musikerinnen Robyn, Fever Ray und das Indie-Folk-Duo First Aid Kit unterschrieben haben. Die Künstlerinnen und Künstler aus dem Gastgeberland des diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) kritisierten die Entscheidung der Europäischen Rundfunkunion (EBU), Israel am Wettbewerb teilnehmen zu lassen – trotz dessen "brutaler Kriegsführung in Gaza", wie es in dem Offenen Brief hieß.

Die Organisatoren des ESC hatten sich zuvor gegen Forderungen nach einem Ausschluss Israels verwahrt, mit dem Hinweis auf die unpolitische Natur der Musikveranstaltung. Die schwedischen Künstlerinnen und Künstler warfen der EBU nun Doppelmoral vor. Sie wiesen in dem Brief darauf hin, dass nach Russlands Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 keine russischen Musiker am ESC teilnehmen durften und dass 2021 Belarus die Teilnahme aufgrund von Verstößen gegen die Pressefreiheit verweigert wurde.

Israel wegen Gaza-Politik kritisiert

Auch in anderen Ländern waren zuvor Stimmen laut geworden, Israel vom diesjährigen ESC auszuschließen. Das Land wird vor allem wegen der Opfer unter der Zivilbevölkerung in Gaza kritisiert.

Der 68. ESC findet in diesem Jahr in Schweden statt, nachdem Sängerin Loreen den Vorjahreswettbewerb in Liverpool mit dem Lied "Tattoo" für das skandinavische Land gewonnen hat.

red
Akt.