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Zoll zerstört Weihnachtspaket, Empfänger muss zahlen

Ein Paketdienst zerstörte beim Zoll ein liebevoll eingepacktes Weihnachtspaket – und verrechnete dem Empfänger auch noch Geld dafür!

Marlene Postl
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Weihnachten in Corona-Zeiten gestaltet sich für Menschen, deren Familie im Ausland lebt, schwierig. Reiserückkehrer sollen ab 19. Dezember für zehn Tage in Quarantäne – im Urlaub, also auf eigenen Kosten. Eine Wahl-Wienerin beschloss deshalb, dieses Jahr mit der Familie in Österreich zu bleiben. Um der jungen Kanadierin trotzdem etwas vertraute Weihnachtsstimmung zu schenken, schickte ihr Bruder ein liebevoll zusammengestelltes Paket mit Kleinigkeiten aus Kanada.

Bei der Kontrolle litt das Packerl allerdings sehr. Ein Mitarbeiter beim Zoll dürfte die weihnachtlich dekorierten Kleinigkeiten höchst verdächtig gefunden haben – jedes einzelne Stück wurde aufgerissen und behelfsmäßig mit DHL-Klebeband wieder zusammengeschustert. „Sogar die Schokolade wurde ausgepackt!“, empört sich Schwiegermutter Sabine.

Als sich die Familie beim Paketdienst beschwerte, gab es ein langes Hin und Her via Telefon und E-Mail. Man wollte den Handelswert der Ware wissen – inklusive des Geschenkpapiers und der Zettel, mit denen die Geschenke beschriftet waren. Doch die Schikane endete hier nicht. Der Paketdienst verrechnete der Familie für die Dauer des Schriftverkehres satte 70 Euro Lagergebühr für das Paket. Zusätzlich zu den umgerechnet 142 für den Versand des Pakets bezahlten Euro solle die Familie nun 107 Euro dafür bezahlen, dass das Weihnachtspaket vom Paketdienst zerstört wurde. „Leider geht es meiner Familie finanziell wegen Corona nicht so gut. Diese 107 Euro wären ein schönes Weihnachtsgeschenk für die Kinder gewesen“, bedauert Sabine.